Dienstag, 11. Oktober 2011

Ein Stück Alaska, Kluane Nationalpark und mal wieder jede Menge schlechtes Wetter!

Nach dem unser Aufenthalt in Dawson City ungewollt um drei Tage verlängert wurde, ging es Dienstagnachmittags dann endlich Richtung Alaska. Mit im Gepäck hatten wir auch noch Daniel und Julian, ebenfalls Deutsche, die wir im Hostel kennengelernt haben. Da es in Dawson weder eine Autovermietung, noch einen Busservice nach Whitehorse gibt, und die Chemie zwischen uns gestimmt hat, beschlossen wir die beiden bis zum Kluane Nationalpark und später evtl. bis nach Whitehorse mizunehmen (die beiden sind mit dem Kanu nach Dawson gefahren - flussabwärts, zurückpaddeln wollten sie jedoch nicht ;)).
Unsere ersten Kilometer legten wir auf dem "Top of the world highway" zurück, der seinem Namen alle Ehre macht - ein Feldweg (man merke, highway ist nicht mit Autobahn zu übersetzten!) , der sich durch die Berge schlengelt und einem eine wirklich traumhafte Aussicht bietet! (top of the world eben ;))
Mitten in den Bergen, irgendwo im Nirgendwo tauchte dann auch die Grenze zu den USA auf, genauergesagt zu Alaska (irgendwie ist das für aber mich kein Teil der Staaten). Und was erblickten wir beim Öffnen der Tür vom Grenzgebäude? Eine dicke fette Deutschlandflagge, von einer US-Fahne war dagegen keine Spur zu sehen! Beim Ausfüllen des dämlichen Formulars (USA olé!) um das Visum zu bekommen, erblickte ich außerdem direkt vor meiner Nase ein Nummernschild des Landkreises "SÜW", was das auf der Grenzstelle zu suchen hat weiß ich zwar immernoch nicht, aber nunja, immerhin gab es hier eine Grenze, im Vergleich zu Hyder (falls ihr euch erinnert "The most friendliest ghosttown in Alaska"), wo noch nicht mal das der Fall war ;)

Top of the world - Feldweg ;)

Auf der amerikanischen Seite wurde die Straße wie erwartet dann noch um einiges schlimmer und obwohl Marcus meistens nur 30-40km/h gefahren ist, wurden wir und das Auto auf Grund der ganzen Schlaglöcher doch ziemlich durchgeschüttelt!


In Alaska gibt es keine Steuern, von welchem Geld sollte man also die Straßen ausbessern ;)

Nach einigen Meilen, erreichten wir dann auch wieder die ersten Anzeichen von Zivilisation und zwar in Form von.....



Da es aber in Chicken, vom Namen und Souvenirläden mit Hühnern in allen möglichen Varianten, abgesehen, keine wirklich spannenden Dinge gibt, fuhren wir dann ziemlich bald weiter bis nach Tok. Eigentlich war geplant die Nacht im Zelt bzw. Auto zu verbringen, auf Grund von Kälte, Regen und Wind, entschieden wir uns nach dem Pizza essen (man merke, in den USA ist Large eben doch sehr, sehr large!), dann doch für die Luxusvariante Motel. Da wir uns zu viert ein Zimmer teilten, zahlten wir weniger als wir für ein Hostel gezahlt hätten, hatten unser eigenes Bad und sogar zwei abgetrennte Räume, mit Abstand also das beste Motel in dem wir geschlafen haben! (naja okay, alle Motels in denen wir davor waren, waren leider auch so ziemlich die größten Absteigen gewesen, die man finden konnte ;)).

Ausgeschlafen und gut gelaunt ging es am nächsten Tag weiter, aber da die Welt immernoch komplett grau in grau war, war die restliche Fahrt durch den Kluane Nationalpark leider nicht mal annehmend so schön, wie sie hätte sein können. Vom Kluane Lake konnten wir nur einen geringen Teil sehen und die Berge waren so vom Nebel bedeckt, dass man noch nicht mal die Schneegrenze sehen konnte, die wie wir am nächsten Tag bemerkten, ziemlich niedrig war.
In Haines Junction angekommen, war das Wetter immer noch ziemlich mies, mittlerweile war auch wieder Regen dazu gekommen, weswegen wir uns wieder nach einer überdachten Unterkunft erkundigten. Da unsere Traumhütte leider belegt war und uns alles andere zu teuer war, beschlossen wir dann aber doch, uns ein Basislager, bestehend aus Zelt, Plane und Auto, für die nächsten Tage aufzubauen.


Mal wieder eine mega gut durchdachte Konstruktion ;)

Nach einem regnerischen Abend (wir blieben jedoch größtenteils trocken!), ging es am nächsten Morgen gerade so weiter. Regen, Regen und nochmals Regen. Kalt war es immer noch, der Nebel war zwar immerhin etwas aufgezogen, aber wirklich Lust auf einen Hike im Nationalpark hatten wir nicht. Es ging also nochmal zur Parkinfo, wo wir uns Informationen über Wanderwege holten, um die nächsten Tage zu planen, da uns der Wetterbericht auf Sonne hoffen ließ!
Schlussendlich entschieden wir uns an diesem Tag für eine sehr, sehr anstrengende Wanderung: ganze 5km und unglaubliche 6 Höhenmeter waren zu bewältigen ;)

An diesem Tag war einigermaßen schönes Wetter, am Vortag konnte man noch nicht mal sehen, dass auf den Bergen Schnee liegt!

Unsere beiden Reisebegleiter Julian und Daniel - das mit dem Selbstauslöser müssen wir allerdings nochmal üben ;)

Den Rest des Tages ließen wir dann wieder gemütlich ausklingen und bereiteten uns seelisch und moralisch für unsere wirklich große Tour (King's Throne) vor, die wir für den nächsten Tag geplant hatten. Aber wie es eben so ist im Leben, es kommt immer alles anders und so wurden wir am nächsten Morgen natürlich wieder vom Prasseln des Regens geweckt! Da wir bei diesem Wetter keine Lust hatten, 1300m hochzulaufen, um dann doch nichts als Wolken und Nebel zu sehen, beschlossen wir nach Whitehorse zu fahren (ja, hier waren wir schonmal, also wie ihr merkt, haben wir im Yukon/Alaska eine "Rundfahrt" (welch Wortwitz) gemacht).
Wirklich schade um den Kluane Nationalpark, da er wahrscheinlich einer der beeindruckendsten und schönsten Nationalparks in Kanada ist, aber es hat eben leider nicht sollen sein :(  (noch länger hätten wir nicht bleiben können, da Marcus Rückflug immer näher rückte und wir wenigstens noch ein paar Tage in den Rocky Mountains verbringen wollten)

In Whitehorse angekommen scheinte dann sogar ein bisschen die Sonne, Frechheit (aber keine Angst, der Regen kam einige Stunden später zurück)! Der zweite Besuch (wir haben leider keine Fotos von Whitehorse gemacht ;)) der Stadt war jedoch sehr enttäuschend, da die Hauptstadt zwar im Stil von Dawson City gebaut ist, Dawson aber um einiges schöner ist ;) Aber was solls, wir nutzten die Chance mal wieder billig einkaufen zu gehen und sonst noch einige Dinge zu erledigen. Unseren letzten gemeinsamen Abend mit Daniel und Julian verbrachten wir dann mal wieder mit Grillen am Feuer, immer wieder schön :)
Nach 5 gemeinsamen Tagen gings für uns dann nochmal Stempel für unsere Goldmission sammeln, Marcus Ladekabel für die Kamera im Hostel abholen (es hatte dort 2 Wochen kostenlosen Urlaub gemacht) und dann immer weiter gen Süden auf dem Alaska Highway, aber davon erzähl ich euch beim nächsten Mal :)

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