Mittwoch, 7. September 2011

Extrablatt, Extrablatt - endlich wieder News aus Kanada! Yukon - die Erste!

Nachdem die beiden Bilder des letzten Blogeintrags euch hoffentlich schon einen kleinen Vorgeschmack auf unsere Zeit im Yukon gegeben haben, wollen wir euch natürlich auch davon berichten ;)
Stehen geblieben war ich in Watson Lake, der ersten Stadt im Yukon Territorium mit ca. 1500 Einwohnern. Nach einer angenehmen Nacht in einem wirklich gemütlichen Gästezimmer gings dann auch los zum berühmten Schilderwald. 1942 hat ein von Heimweh geplagter Bauarbeiter (während der Erstellung des Alaskahighways) nämlich ein Ortsschild von seiner Heimat „Danville, Illinois“ aufgestellt. Von dieser Idee war die Menschheit wohl so begeistert, dass dort mittlerweile ca. 70.000 Orts- und Nummernschilder aus aller Welt hängen, viele davon auch aus Deutschland. (wen wundert's bei der Menge an deutschen Touristen in Kanada...)
Danach machten wir noch einen kleinen Abstecher ins Northern Lights Center und schauten uns zwei Filme im 360° IMAX an. Da wir lieber echte Nordlichter gesehen hätten, was jedoch im Sommer so gut wie unmöglich ist, da es nicht dunkel wird, war der Film dann auch eher einschläfernd ;)





 Wieder hellwach (nunja...;)) ging unsere Fahrt weiter nach Whitehorse, der Hauptstadt des Yukon. Um es übrigens mal zu verdeutlichen. Der Yukon hat eine größere Fläche als Deutschland, aber nur 34.000 Einwohner, 27.000 davon wohnen in Whitehorse – na, habt ihr clever kombiniert?! Richtig, nach Whitehorse sollte es erstmal recht einsam werden!
Nach 4 ½ stündiger Fahrt (jawohl, zum ersten Mal haben wir die angegebene Zeitangabe unterboten!) kamen wir dann auch in Whitehorse an und nisteten uns dort im „Beez Kneez Backpackers“ ein, was übrigens sehr zu empfehlen ist.
Da der Wetterbericht nichts Gutes verspracht, verbrachten wir gleich zwei Nächte im Hostel, wobei sich die Sonne dann doch oft blicken ließ und wir uns auf der Veranda entspannen konnten :)
Bis auf die Tatsache, dass wir in Whitehorse endlich einen Benzinkocher gefunden haben (falls ihr euch erinnert, wir haben in Squamish mit der Suche angefangen und seit dem mindestens 20 Geschäfte abgeklappert), ist dort auch nichts weiter Spektakuläres passiert.
Nach ewigem Hin- und Her wie unsere Reise weitergehen sollte, da wir bereits zu diesem Zeitpunkt in unserer Zeitplanung hinterherhinkten, entschied ein Quarter (25 Cent Münze) über unser Glück und das hieß in diesem Falle – ab in den Norden (ja, noch weiter)!
Die letzten Einkäufe in unserem geliebten Superstore, den es dank der Bevölerungsdichte nur einmal im Yukon gibt, getätigt, ging es los auf den Klondike Highway. Mittagspause machten wir am schönen Fox Lake, wo wir endlich das erste Mal unseren brandneuen Kocher benutzten konnten :) Eigentlich wollten wir an diesem Tag noch bis zum Tombstone Territorial Park fahren, endeten aber schlussendlich auf einem Camground 200km davor, bestaunten die Helligkeit der Nacht und ließen uns mal wieder von Mücken zerfressen.


Fox Lake
Aussicht beim Frühstück am nächsten Tag :)

Gen Norden ging es also am nächsten Morgen weiter und nach nicht allzu langer Zeit erreichten wir den Dempster Highway von dem wir schon mehrfach gewarnt worden waren (laut dem Reiseführer soll man unbedingt einen Ersatzreifen dabei haben ;)). Der Benzinpreis an der Kreuzung (1,62$ was für kanadische Verhälnisse wirklich teuer ist) war bereits ein deutlicher Hinweis auf das Niemandsland, das uns erwarten sollte. Die ersten 8 Kilometer der Highways waren noch recht gut asphaltiert (an dieser Stelle muss unbedingt erwähnt werden, dass man Highway nicht mit Autobahn übersetzten sollte, Straße, Schotterpiste oder Feldweg wären nämlich oftmals bessere Bezeichnungen ;)), dann ging es jedoch mit Schlaglöchern und Schotter los. Das Schlimmere von beidem war jedoch der Schotter, der uns bei jedem entgegenkommenden Fahrzeug Nervenkitzel bereitet hat – bekommen wir einen Steinschlag oder nicht?! Obwohl wir Steine abbekommen haben, war danach aber Gott sei Dank nichts am Auto zu erkennen! Nach 72km auf dem Dempster Highway (die sich hinzogen wie Kaugummi, aber immerhin haben wir dort unseren ersten Grizzly gesehen!) erreichten wir dann endlich das Informationszentrum des Parks und den Campground. Nachdem wir glücklicherweise noch einen der letzten Campingplätze bekommen haben, bauten wir unsere ultra durchdachte und perfekte Konstruktion aus Plane und Auto auf (wir sollten uns das patentieren lassen ;)). Da die Projektplanung und Entwicklung leider etwas länger gedauert hat als geplant (ist ja wohl bei allen großen Baustellen so), ging es schnell zurück ins Informationszentrum, um uns eine Strecke für die nächsten Tage herauszusuchen. Wir entschieden uns zum Grizzyl Lake zu laufen, dort auf dem Backcountry Campground eine Nacht zu schlafen und dann am nächsten Tag wieder zuürck zu laufen. Die Strecke hatte knappe 12km und 1100 Höhenmeter (700m hoch und 400 m runter), klang also gut machbar für einen Tag.





Die Konstruktion des Jahrtausends ;)

Da wir uns mal wieder nicht motivieren konnten früh aufzustehen und wir im Hinterkopf hatten, dass man bis spät in den Abend laufen kann, da es sowieso nicht wirklich dunkel wird, ging es dann doch erst wieder gegen 12 Uhr los. Nachdem auch die ersten Probleme mit dem Rucksack (drückende Bärencountainer sind im Rücken eben nicht wirklich angenehm) und wir uns die ersten 2km auf flacher Strecke eingelaufen hattten, ging es den Berg hinauf! Nach einer guten Stunde hatten wir dann die Aussichtsplattform erreicht. Da Marcus der Meinung war, es würde nicht mehr viel weiter nach oben gehen (vielleicht hätten wir uns das Höhenprofil vorher etwas besser anschauen sollen...) und wir beide Hunger hatten, machten wir uns unsere Gnocchis vom Vortag warm und genossen die schöne Aussicht über die Berge/Tundralandschaft (unsere Strecke lag ca. 200km südlich des nördlichen Polarkreises).
Gestärkt ging es weiter, aber nicht wie gedacht um den Berg herum sondern noch weiter nach oben und das nicht gerade unwesentlich! Die Aussicht wurde zwar immer besser, der Weg dafür umso schlechter und der Wind kälter und schneidender. Irgendwann erreichten wir dann den höchsten Punkt der Strecke und sahen bereits den See, an dem wir die Nacht verbringen wollten. Wir waren zwar gewarnt worden, dass man den See schon weit im Voraus sehen würde, aber das es noch soooo weit sein sollte, war uns nur im geringsten bewusst... Noch motiviert ging es weiter, die Steine auf dem Weg häuften sich, wir hielten Ausschau nach grüne und gelben Fähnchen, die im Wind flackerten und uns den Weg zeigen sollten. Nachdem wir beide schon recht erschöpft waren, tauchte endlich der See wieder in unserem Blickfeld auf – endlich! Leider war es noch lange nicht geschafft, weiter also über unzählige Steine (danke liebe Frau von der Parkinfo, die uns etwas von 2 Steinfeldern erzählt hat....). Während dem Laufen trafen wir übrigens auf 2 Karibus und hörten ständig, aber in regelmäßigen Abständen ein Pfeifen, was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu ordnen konnten. Der See schien jedenfalls nicht näher zu kommen, die Wolken dagegen taten genau das! Trotzdem hatten wir Glück und blieben trocken, aber der letzte Teil der Strecke war wirklich qualvoll und kostete uns viel Kraft und Nerven. Gegen halb 10 (richtig, wir haben über 9 Stunden für 12km gebraucht, aber wie sich später rausstelle, ging es vielen anderen genauso wie uns!) kamen wir total erschöpft am Campground an, stellten noch unser Zelt, machten etwas zu essen und gingen so schnell wie möglich ins Bett. Da wir am kitchen shelter (=Kochplatz) einen freundlichen Kanadier getroffen haben, der uns Essen gegeben hatten (er hatte mit seinen Freunden eine 5 tägige Tour geplant, aber da auch sie nicht so eine harte Strecke erwartetet hatten, sind sie auch „nur“ bis zum See gelaufen und nicht noch weiter in den Park hinein), entschieden wir uns dazu, den nächsten Tag am See zu verbringen, die Natur zu genießen und uns auszuruhen und erst am darauf folgenden Tag wieder zurückzulaufen.

Ja, oben auf den Gipfeln wars richtig kalt!





Den See vor Augen...

Morgens erwartete uns dann auch Sonnenschein (es war jedoch trotzdem recht kalt und windig, aber da 100% Regenwahrscheinlichkeit gemeldet war, beschwerten wir uns natürlich nicht ;)) und mit zumindest etwas neuer Energie starteten wir in den Tag, denn mir hauptsächlich mit Essen, Karten spielen (Pfeffer, wenigstens ein Kartenspiel das für 2 Leute ausgelegt ist!) und dem beobachten dieser süßen Wesen verbrachten!

Sooooo süß! Kennt jemand den deutschen Namen? Papa?

Vom Rückweg und allem danach, werde ich natürlich noch schreiben, aber da ich jetzt sowieso schon sooo viel im Verzug bin (und ca. 8000km weiter ;)) macht es den Bock auch nicht mehr fett....kommt Zeit, kommt Blogeintrag ;)
Achja, wenn ihr Kommentare schreibt, dann schreibt bitte euren Namen dazu! 
Qui a ecrit le dernier commentaire? ;)

Liebe Grüße aus Nova Scotia!
Evelyn


2 Kommentare:

  1. demande à Marcus, peut-être il se souvient de moi....

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  2. deuxième essai: c'était juste pour dire que ma réponse du 8 sept ne veut rien dire : je suis juste la tante

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