Dienstag, 25. Oktober 2011

Rochy Mountains - die Touristenhochburg Kanadas!

Ankunft in Jasper - Marcus und ich sind erstmal von den Massen an Menschen bzw. Touristen erschlagen. Trotzdem geht es für uns mal wieder zur Visitor Info um uns Hiking Maps der Region zu besorgen und unsere nächsten Tage zu planen, wobei uns von den ursprünglich angepeilten 10-14 Tagen leider nur noch 4 geblieben sind :(
Unsere nächste Anlaufstelle waren mehrere Shops von Wildwasserraftingagenturen, die aber im Endeffekt doch alle vom selben Unternehmen geführt wurden, etwas sinnlos und wohl nur dazu da, ahnungslose Menschen in die Irre zu führen. Da uns aber auch hier keines der Angebote wirklich von den Socken haute, ging es nur noch zum Supermarkt und dann ins Hostel, wo wir glücklicherweise am Morgen ein Bett reserviert hattenen, denn sonst war in der Budgetpreisklasse in Jasper auch rein gar nichts anderes zu finden! Die günstige Unterkunft hatte aber auch ihren ganz eigenen Preis, wir hatten die Ehre das Zimmer mit 42 liebenswerten Mitbewohnern zu teilen ;) Das war uns aber ziemlich egal, denn wir waren froh endlich mal wieder zu duschen, unser Geschirr zu spülen und den Luxus eines Bettes zu genießen :) (außerdem wurden wir mit dem Reisen auch immer genügsamer!)
Nach einer Nacht, in der wir erstaunlich gut geschlafen haben und das in einem Bett, dass nicht gerade 2 Meter von der Tür entfernt stand, was bei so vielen Zimmerbewohnern nicht gerade unwesentlich ist, ging es dann auch wieder in Richtung Stadt. Da wir im Hostel leider unsere Wäsche nicht waschen konnten, mussten wir leider in einen total überteuerten Waschsalon, aber was bleibt einem anderes übrig, wenn man nicht die ganze Welt mit stinkenden Kleidern belästigen will ;) Nach der Internetsuche und Mittagessen, waren wir dann am frühen Nachmittag auch endlich bereit den großen, weiten Jasper Nationalpark zu erkunden, aber so richtig motiviert waren wir nicht, da das Wetter die Welt mal wieder grau in grau erscheinen ließ. Zuerst fuhren wir zum Patricia und Pyramid Lake, aber da die ganzen strahlenden Farben fehlten, verging uns auch dort schnell die Lust und es ging weiter ins Valley of the Five Lakes, wo wir einen etwas ausgedehnten Spaziergang machte, der sich trotz des schlechteren Wetters gelohnt hat!





Da sich der Tag auch schon wieder dem Ende zu neigte, guckten wir uns nur noch Wasserfälle an und fuhren dann auf einem der unzähligen Campingplätzen in den Rocky Mountains, wo wir die Nacht verbrachten.







Am nächsten Morgen waren wir mal wieder unmotiviert wie eh und je, da sich das Wetter leider immer noch nicht wirklich gebessert hatte und so blieben wir sogar so lange im Auto liegen, dass wir etwas Ärger mit der Parkrangerin bekamen, aber keine Angst, nichts Weltbewegendes!
Heute wollten wir den Icefields Parkway, der als eine der schönsten Fernstraßen der Welt gilt, bis nach Lake Louise fahren. Alle paar Kilometer hielten wir an um Wasserfälle, einen Canyon oder Gletschern an, bestaunten die Berge und liefen ein paar Schritte. Da wir mit Mitte August so ziemlich die Hochsasion getroffen haben, waren wir aber nie alleine, sondern immer unter jeder Menge Asiaten und vorallem sehr vielen anderen Deutschen, die das Gefühl von weiter, unberührten Natur um einiges milderten. Aber egal, wenn man seine Ruhe haben will, frühstückt man einfach im Auto, da hat man eine gute Aussicht, kann Pfälzer Bratwurst genießen und die anderen Menschen beobachten ;) (zwar auch nicht viel natürlicher, aber was solls ;))
Gegen Nachmittag kamen wir dann in Lake Louise an. Da es aber schon relativ spät war, nutzten wir nur das Hostelinternet (es leben kreative W-Lanschlüssel) und fuhren danach direkt weiter in Richtung Golden, um dort die Nacht zu verbringen.
Die größte "Sehenswürdigkeit" auf dem Icefields Parkway, das Columbia Icefield, fanden wir übrigens gar nicht sooo beeindruckend und sind auf Grund noch größerer Menschenmassen (Asiaten mit den dicksten Fotoapparaten, die es zu finden gibt!) ziemlich bald weitergefahren!


 




Also ich wollte ja anhalten....!






Peyto Lake - öfter fotographiert als Paris Hilton!
Das Kochen hab ich dann doch lieber Marcus überlassen, war auch besser so ;)
Schäää :)
Am nächsten Morgen ging es für unsere Verhältnisse wirklich früh los, denn wir hatten Großes vor: Wildwasserraften! Zwar freuten wir uns so kurz vor Marcus Heimflug noch auf ein letztes Highlight, die morgenlichen Temperaturen machten uns das Aufstehen und starten in den Tag jedoch nicht gerade einfach. Unser inneres Thermometer und ein Blick nach draußen (unsere Umgebung war weiß angehaucht..) meldete eisige Temperaturen und ein Blick aufs Autothermometer bestätigte dies dann auch...

8 Uhr morgens, wie kalt es wohl in der Nacht gewesen ist?!

Vom Raften selbst haben wir leider keine Fotos, da wir keine Lust hatten, die total überteuerten Bilder vom Fotographen zu kaufen! Lustig war es aber allemal :) Wir hatten einen netten Guide aus Schottland in unserem Boot (ich hab seinen Namen leider vergessen ;)) und waren mit einer Familie aus der Ontario unterwegs. Während der erste Teil der 3-stündigen Tour eher gemütlich war, brachte die zweite Hälfte richtig viel Action mit sich, so dass wir auch ordentlich nass wurden :)
Da an diesem Tag aber ausnahmsweise mal die Sonne scheinte (juuuhuuuu) und das Thermometer über die 20°C-Marke kletterte, störte uns das aber nicht weiter! Beim abschließenden Barbecue, erholten wir uns dann von der Tour und ließen uns trocknen, bevor es wieder zurück in Richtung Lake Louise ging!

Diesmal ging es nicht nur in den Ort, sondern auch an den berühmten gleichnamigen See. Da wir aber wiedermals von den vielen Touristen abgeschreckt wurden und uns der See selbst auch gar nicht so vom Hocker haute, machten wir noch einen Abstecher zum wesentlich schöneren Moraine Lake, wo sich leider auch viel zu viele Menschen tummelten, aber ich glaube, wenn man sich das Bild ansieht, versteht man auch warum! :)

Moraine Lake :)

Nachdem wir ein paar Meter am See entlang gelaufen waren, ging es wieder zurück ins Auto, da wir noch weiter bis nach Banff fahren wollten. Durch ungeschickte Absprache mit meiner Mitfahrerin (Calgary-Toronto), deren Rucksack wir in Banff abholen sollten, waren wir gezwungen die Nacht in der Touristenhochburg zu verbringen, was uns nicht gerade sehr glücklich stimmte. Nach ca. 45 Minunten anstehen um auf den Campingplatz zu kommen (wir hatten Glück gerade noch einen der 1000 (!!!!) Stellplätze zu bekommen!) war unsere Laune dann auch ziemlich im Keller, so dass wir eher griesgrämig zu Abend aßen...

Am Morgen holten wir dann das Gepäck ab und es ging direkt Richtung Calgary! Wir verließen nun auch die Rocky Mountains, was bedeutete, dass mich in den nächsten Tagen viel, sehr viel Flachland erwarten würde....
Alles in allem, waren die Rocky Mountains schon echt schön und auch beeindruckend, aber was wir im Yukon gesehen haben, hat uns einfach noch besser gefallen, weswegen der "Wow-Effekt" in den Rockies irgendwie etwas ausgeblieben ist.... abgesehen davon, haben wir wirklich die Ruhe im Yukon genoßen und hier unten waren einfach viel zu viele Touristen unterwegs, weswegen es auch gar nicht so schlimm ist, dass wir schlussendlich viel mehr Zeit im Yukon, als in den Rockies verbracht haben :) (aber wir kommen wieder, keine Frage ;) und dann entdecken wir auch die Plätze abseits des Touristentummels ;))
In Calgary erwartete uns dann (welch Überaschung) noch mehr Menschen, was aber noch viel schlimmer war, jede, jede Menge Verkehr und Einbahnstraßen, das konnte ja ein Spaß werden, das Hostel zu finden...! Da an diesem Tag auch direkt vor unserem Hostel die Straße gesperrt war, da die Straße erneuert wurde, sind wir erst einmal noch ein wenig umhergeirrt, bis wir kapiert haben, wo wir hin müssen! Endlich angekommen, hatten wir dann auch einen Riesenhunger und fanden keine 200 Meter vom Hostel entfernt ein Restaurant in dem es Bayrischen Sauerbraten und Apfelstrudel zu essen gab! Da 3 oder 4 Gänge auf der Speisekarte standen, fragten wir die nette Besitzerin, ob wir uns das Essen auch teilen dürfen, was auch absolut kein Problem war und für eine Portion wäre das Essen auch eindeitig zu viel gewesen! Auch wenn wir in Deutschland wohl nicht 100% mit dem Essen zufrieden gewesen wären, war es hier wie der Himmel auf Erden endlich mal wieder etwas Deutsches zwischen die Zähne zu bekommen und wie gesagt, mit der Zeit sinken die Ansprüche um Einiges, was jetzt aber nicht heißen soll, dass das Essen schlecht war! 
Den Rest des Tages verbrachten wir in einer Shoppingmall, da Marcus die billigen Elektronikpreise auf diesem Kontinent ausnutzen wollten, und mit der Vorbereitung seiner Abreise, d.h. das ganze Auto komplett aus- und aufräumen, um alle seine Sachen zu finden (was bis auf einen einzelnen Socken dann auch geklappt hat ;)).

Am nächsten Tag war die Stimmung eher drückend, da wir beide wussten, was uns bevorstand und wir das nicht wirklich wahrhaben wollten. Ganz schön drückend war aber auch die Temperatur, nach so viel schlechtem Wetter hatten wir jetzt unendlich viel Sonnenschein und an die 30°C, nicht gerade der passendeste Zeitpunkt. Wir nutzten unsere letzten gemeinsamen Stunden noch dazu, Calgary zu Fuß zu erkunden, die Stadt schaffte es jedoch überhaupt nicht uns zu begeistern, so dass wir uns hauptsächlich in den Park legten und die Sonne genoßen :)
Auf dem Rückweg zum Greyhound Terminal (Busbahnhof) liefen wir am Fluss entlang und was sahen wir? Jede Menge Menschen in Schlachbooten mitten auf dem Stadtfluss! :) Der Mitarbeiter im Hostel hatte uns am Morgen noch geraten, genau das selbe zu tun, aber wir haben ihn zu diesem Zeitpunkt für etwas verrückt gehalten, aber hätten wir vorher gewusst, dass das so gemütlich und genial abläuft, hätten wir keine 2 Sekunden gezögert!

So sah es auf dem gesamten Fluss aus!

Marcus Abfahrt rückte Minute für Minute näher, die Zuverlässigkeit der Greyhound Busse (an dieser Stelle herzliche Grüße an das Konkurenzunternehmen in Sachen Inkompetenz Deutsche Bahn) bescherrte uns dann aber doch noch etwas mehr Zeit zusammen. 1 1/2 Stunden nach der geplanter Abfahrt öffneten sich dann schließlich die Türen und die Schlange drückte sich in Richtung Bus nach Vancouver. Jetzt hieß es Abschied nehmen, "Bye, bye Marcus, gute Fahrt nach Vancouver und dann in zwei Tagen einen guten Flug zurück nach Deutschland", gar nicht so einfach nach 4 1/2 Monaten, in denen wir jeden Tag zusammen verbracht haben....
Ich sollte jedoch nicht lange alleine bleiben, was natürlich trotzdem kein Ersatz für Marcus war, für mich sollte das Abenteuer Kanada aber noch weitergehen, außerdem standen für die nächsten Tage ein paar (tausend ;)) Kilometer auf dem Programm, aber davon beim nächsten Mal :)

Freitag, 14. Oktober 2011

Alaska Highway - besser als jeder Zoo! :)

In den nächsten Tagen lagen wieder 2.000km vor uns, die wir so schnell wie möglich zurücklegen wollten, um bald die Rocky Mountains zu erreichen. Den Großteil davon, fuhren wir auf dem weltberühmten Alsaka Highway, der übrigens hauptsächlich durch Canada geht.
Viel zu erzählen gibt es nicht, da man die ganzen Eindrücke schlecht beschreiben kann, da hilft es nur Bilder anzuschauen, wobei auch die noch lange nicht alles zeigen können, was wir gesehen haben. JedeMenge Tiere, Seen, Berge, sich plötzlich auftuende Täler mit Bächen und Flüssen, etc., wie gesagt, einfach unbeschreiblich, man muss es selbst gesehen haben! (immer wieder habe ich z.B. ein bestimmtes Bild von einem wahnsinnig beeindruckenden Tal vor Augen und ärgere mich tierisch, dass ich kein Foto gemacht habe, um es jetzt mit anderen zu teilen!, naja wenigstens habe ich die Erinnerung für mich selbst ;))

Wir nahmen uns vor jeden Tag soweit wie möglich zu fahren, wobei wir natürlich nie unser angestrebtes Tagesziel erreichten, da wir im Endeffekt dafür doch viel zu oft irgendwo eine Pause einlegten, aber das störte uns nicht im Geringsten ;) Los ging's von Whitehorse bis kurz vor Liard River. Wir übernachteten auf einem Campingplatz mitten am Alaska Highway, weswegen ich leider nicht mehr den Namen weiß (viele Orte lagen nämlich nicht auf unserem Weg!). In der Nacht wurden wir mit wunderbare Generatorgeräusche erfreut und auch die blinzblanken Waschräumen ließen uns in die Luft springen ;) Aber was solls, wir sind ja nicht zimperlich und wer weiß, ob wir bei den Liard Hot Springs überhaupt noch einen Zeltplatz bekommen hätten, da an diesem Wochenende die Discovery Days (=verlängertes Wochenende) im Yukon anstanden!

Mein Bruder;)
Eigentlich wollten wir zum Viewpoint, habe jedoch den Weg dorthin verfehlt. Was solls, dieser Ausblick war auch super ;)
Der schlechteste Campingplatz auf unserem ganzen Trip - mit Abstand! (auch wenn das auf dem Bild nicht rüberkommt ;))
Am nächsten Tag ging's dann weiter, erster Stop waren die Liard Hot Springs. Trotz der vielen anderer Touristen, sind diese heißen Quellen noch recht natürlich gehalten (wenn man von den Bauarbeiten absieht ;)). Es war aber eine echt geniale Erfahrung in dem heißem Wasser zu baden, das sogar warm war, dass wir nicht direkt bis zur Quelle konnten, da man sich dort die Haut schon halb verbrannt hat (über 50°C!). Gestunken hat das Wasser auch, aber lieber natürliche "faule Eier" (Schwefel), als chemisches Chlor ;) Nachdem wir genug geplanscht hatten (wenigstens konnten wir dank des immer noch schlechten Wetters die heißen Quellen in wollen Zügen nutzen, denn normalerweise wünsche ich mir im August keine Badewanne, sondern lieber ein kühles Nass), ging es wieder on the road! Endlich sahen wir auch mal wieder einige Tiere, denn das ist mit einer der Reize, der das Autofahren in Canada so interessant macht :)

Mal wieder ein süßer Teddy :)

Einfach nur unglaublich hässlich!
Kleiner Familien(fahrrad)ausflug ;)







Die nächste Nacht verbrachten wir auf in der Nähe von Fort St. John (falls ich mich nicht irre, aber wir sind in der Zeit wie gesagt an keiner bemerkenswerten Ortschaft vorbei gekommen, an die ich mich erinnern könnte ;)). Am nächsten Tag kam dann auch wieder die Zivilisation zurück und so nutzten wir Fort Nelson dazu unsere Flaschen zurückzugeben, Dinge wegen unserer Autoversicherung zu regeln, neues Sprudel (sehr, sehr wichtig) und Öl zu kaufen, etc. (ich hoffe, es war Fort Nelson, aber ihr werdet die Städte dort zu 90% sowieso nicht kennen, von daher spielt es keine große Rolle) Nach der Ruhe und Menschenleere, die wir im Yukon erlebt hatten, kamen uns die 20.000 Einwohner schon vor wie eine Weltmetropole (Oh Gott, da vorne ist ja eine Ampel!) und allein der Gedanke an die Menschenmassen in den Rockies ließ uns schon erschaudern (;)), aber davon ließen wir uns natürlich nicht abschrecken und rollten gemütlich weiter auf den Straßen Canadas ;)




Die Nacht verbrachten wir in Grand Cache auf dem Campingplatz der Gemeinde. Da es auch an diesem Abend schon dunkel war als wir ankamen, stellten wir uns versehentlich auf einen teuren Wohnmobilplatz (mit Wasser- und Stromanschluss), wobei uns die nette Dame uns am nächsten Morgen glücklicherweise nur den normalen Zeltplatz berechnet hat ;)
Wir erkundigten uns nach Angeboten zum Wildwasserraften, da uns das Angebot vor Ort aber nicht vom Hocker haute, beschlossen wir direkt weiter in die Rocky Mountains zu fahren. Mittlerweile hatten wir übrigens den Alaska Highway verlassen, waren in einer neuen Zeitzone (Mountain Time), sowie einer neuen Provinz (Alberta), angekommen.

Mit Einfahrt in den Jasper National Parks erwartete uns quasi ein kleiner Stau und Menschenmassen verteilt auf ihre Autos. Alle paar Kilometer standen überall am Straßenrand Autos, da wohl irgendwo ein Tier zu sehen war, was Marcus und ich jedoch in über 80% der Fälle nicht finden konnten ;) Da wir sowieso schon so gut wie alle Tiere in Ruhe gesehen haben (im Yukon kommt dir vielleicht ein Auto pro Stunde entgegen, wenn du da ein Tier siehst, dann kannst du es entspannt und alleine beobachten!), hielten wir in den Rockies meistens nicht mal an und ließen die ganzen Touristen mit ihren dicken, fetten Kameras alleine! (ja, wir sehen uns nicht wirklich als Touristen an und außerdem können wir lesen und wissen, dass man niemals aus dem Auto steigen sollte, wenn man Tiere sieht, von noch näher ran gehen ganz zu schweigen...)


Nach 4 Tagen im Auto waren wir nun endlich angekommen -  die Rocky Mountains, weltberühmt und so oft angepriesen! Was wir nun selbst davon halten und was wir erlebt haben, schreib ich euch aber  beim nächsten Mal :)
Bis dahin, ein schönes Wochenende nach Deutschland!

P.S. Der Alaska Highway misst 2.288km und wir sind 2.024km davon gefahren!





Dienstag, 11. Oktober 2011

Ein Stück Alaska, Kluane Nationalpark und mal wieder jede Menge schlechtes Wetter!

Nach dem unser Aufenthalt in Dawson City ungewollt um drei Tage verlängert wurde, ging es Dienstagnachmittags dann endlich Richtung Alaska. Mit im Gepäck hatten wir auch noch Daniel und Julian, ebenfalls Deutsche, die wir im Hostel kennengelernt haben. Da es in Dawson weder eine Autovermietung, noch einen Busservice nach Whitehorse gibt, und die Chemie zwischen uns gestimmt hat, beschlossen wir die beiden bis zum Kluane Nationalpark und später evtl. bis nach Whitehorse mizunehmen (die beiden sind mit dem Kanu nach Dawson gefahren - flussabwärts, zurückpaddeln wollten sie jedoch nicht ;)).
Unsere ersten Kilometer legten wir auf dem "Top of the world highway" zurück, der seinem Namen alle Ehre macht - ein Feldweg (man merke, highway ist nicht mit Autobahn zu übersetzten!) , der sich durch die Berge schlengelt und einem eine wirklich traumhafte Aussicht bietet! (top of the world eben ;))
Mitten in den Bergen, irgendwo im Nirgendwo tauchte dann auch die Grenze zu den USA auf, genauergesagt zu Alaska (irgendwie ist das für aber mich kein Teil der Staaten). Und was erblickten wir beim Öffnen der Tür vom Grenzgebäude? Eine dicke fette Deutschlandflagge, von einer US-Fahne war dagegen keine Spur zu sehen! Beim Ausfüllen des dämlichen Formulars (USA olé!) um das Visum zu bekommen, erblickte ich außerdem direkt vor meiner Nase ein Nummernschild des Landkreises "SÜW", was das auf der Grenzstelle zu suchen hat weiß ich zwar immernoch nicht, aber nunja, immerhin gab es hier eine Grenze, im Vergleich zu Hyder (falls ihr euch erinnert "The most friendliest ghosttown in Alaska"), wo noch nicht mal das der Fall war ;)

Top of the world - Feldweg ;)

Auf der amerikanischen Seite wurde die Straße wie erwartet dann noch um einiges schlimmer und obwohl Marcus meistens nur 30-40km/h gefahren ist, wurden wir und das Auto auf Grund der ganzen Schlaglöcher doch ziemlich durchgeschüttelt!


In Alaska gibt es keine Steuern, von welchem Geld sollte man also die Straßen ausbessern ;)

Nach einigen Meilen, erreichten wir dann auch wieder die ersten Anzeichen von Zivilisation und zwar in Form von.....



Da es aber in Chicken, vom Namen und Souvenirläden mit Hühnern in allen möglichen Varianten, abgesehen, keine wirklich spannenden Dinge gibt, fuhren wir dann ziemlich bald weiter bis nach Tok. Eigentlich war geplant die Nacht im Zelt bzw. Auto zu verbringen, auf Grund von Kälte, Regen und Wind, entschieden wir uns nach dem Pizza essen (man merke, in den USA ist Large eben doch sehr, sehr large!), dann doch für die Luxusvariante Motel. Da wir uns zu viert ein Zimmer teilten, zahlten wir weniger als wir für ein Hostel gezahlt hätten, hatten unser eigenes Bad und sogar zwei abgetrennte Räume, mit Abstand also das beste Motel in dem wir geschlafen haben! (naja okay, alle Motels in denen wir davor waren, waren leider auch so ziemlich die größten Absteigen gewesen, die man finden konnte ;)).

Ausgeschlafen und gut gelaunt ging es am nächsten Tag weiter, aber da die Welt immernoch komplett grau in grau war, war die restliche Fahrt durch den Kluane Nationalpark leider nicht mal annehmend so schön, wie sie hätte sein können. Vom Kluane Lake konnten wir nur einen geringen Teil sehen und die Berge waren so vom Nebel bedeckt, dass man noch nicht mal die Schneegrenze sehen konnte, die wie wir am nächsten Tag bemerkten, ziemlich niedrig war.
In Haines Junction angekommen, war das Wetter immer noch ziemlich mies, mittlerweile war auch wieder Regen dazu gekommen, weswegen wir uns wieder nach einer überdachten Unterkunft erkundigten. Da unsere Traumhütte leider belegt war und uns alles andere zu teuer war, beschlossen wir dann aber doch, uns ein Basislager, bestehend aus Zelt, Plane und Auto, für die nächsten Tage aufzubauen.


Mal wieder eine mega gut durchdachte Konstruktion ;)

Nach einem regnerischen Abend (wir blieben jedoch größtenteils trocken!), ging es am nächsten Morgen gerade so weiter. Regen, Regen und nochmals Regen. Kalt war es immer noch, der Nebel war zwar immerhin etwas aufgezogen, aber wirklich Lust auf einen Hike im Nationalpark hatten wir nicht. Es ging also nochmal zur Parkinfo, wo wir uns Informationen über Wanderwege holten, um die nächsten Tage zu planen, da uns der Wetterbericht auf Sonne hoffen ließ!
Schlussendlich entschieden wir uns an diesem Tag für eine sehr, sehr anstrengende Wanderung: ganze 5km und unglaubliche 6 Höhenmeter waren zu bewältigen ;)

An diesem Tag war einigermaßen schönes Wetter, am Vortag konnte man noch nicht mal sehen, dass auf den Bergen Schnee liegt!

Unsere beiden Reisebegleiter Julian und Daniel - das mit dem Selbstauslöser müssen wir allerdings nochmal üben ;)

Den Rest des Tages ließen wir dann wieder gemütlich ausklingen und bereiteten uns seelisch und moralisch für unsere wirklich große Tour (King's Throne) vor, die wir für den nächsten Tag geplant hatten. Aber wie es eben so ist im Leben, es kommt immer alles anders und so wurden wir am nächsten Morgen natürlich wieder vom Prasseln des Regens geweckt! Da wir bei diesem Wetter keine Lust hatten, 1300m hochzulaufen, um dann doch nichts als Wolken und Nebel zu sehen, beschlossen wir nach Whitehorse zu fahren (ja, hier waren wir schonmal, also wie ihr merkt, haben wir im Yukon/Alaska eine "Rundfahrt" (welch Wortwitz) gemacht).
Wirklich schade um den Kluane Nationalpark, da er wahrscheinlich einer der beeindruckendsten und schönsten Nationalparks in Kanada ist, aber es hat eben leider nicht sollen sein :(  (noch länger hätten wir nicht bleiben können, da Marcus Rückflug immer näher rückte und wir wenigstens noch ein paar Tage in den Rocky Mountains verbringen wollten)

In Whitehorse angekommen scheinte dann sogar ein bisschen die Sonne, Frechheit (aber keine Angst, der Regen kam einige Stunden später zurück)! Der zweite Besuch (wir haben leider keine Fotos von Whitehorse gemacht ;)) der Stadt war jedoch sehr enttäuschend, da die Hauptstadt zwar im Stil von Dawson City gebaut ist, Dawson aber um einiges schöner ist ;) Aber was solls, wir nutzten die Chance mal wieder billig einkaufen zu gehen und sonst noch einige Dinge zu erledigen. Unseren letzten gemeinsamen Abend mit Daniel und Julian verbrachten wir dann mal wieder mit Grillen am Feuer, immer wieder schön :)
Nach 5 gemeinsamen Tagen gings für uns dann nochmal Stempel für unsere Goldmission sammeln, Marcus Ladekabel für die Kamera im Hostel abholen (es hatte dort 2 Wochen kostenlosen Urlaub gemacht) und dann immer weiter gen Süden auf dem Alaska Highway, aber davon erzähl ich euch beim nächsten Mal :)