Am Donnerstag haben Marcus und ich zum Beispiel mal wieder unsere Verplantheit unter Beweis gestellt ;) Da er seinen freien Tag hatte und ich auch erst um 17 Uhr arbeiten musste, haben wir nämlcih beschlossen uns nach einem Schlafsack für mich und einer Kamera für Marcus umzusehen. Hätten wir das alles besser geplant, wäre evtl. auch mehr dabei rausgekommen ;) Außerdem sollte man immer behutsam sein, was man an kanadischen Bankautomaten drück, aber nunja...
Die Frage nach dem Schlafsack hat sich dann jedoch auch am Abend erübrigt, da unsere beiden Mitbewohner aus der Ukraine zurück in ihre Heimat geflogen sind und mir einen ihrer Schlafsäcke freundlicher Weise überlassen haben ;)
Am Freitag hatte ich dann wieder frei, konnte mich aber nicht wirklich dazu motivieren etwas zu unternehmen, weswegen ich mit unserer Mitbewohnerin Catherine einen lazy day zu Hause verbrachte ;)
Da am Samstag für uns beide Arbeit anstand, verlief auch dieser Teil des Wochenendes ziemlich belanglos, was wir am Sonntag jedoch wieder gutmachen wollte.
Gemeinsam mit Catherine fuhren wir zum Lynn Canyon Park, wo wir ein wenig die Natur genießen und uns eine Hängebrücke anschauen wollten (die kleine Schwester der Capilano Brigde, die jedoch keine 30 Dollar Eintritt kostet ;)). Nach einer busfahrtechnischen Änderung und einer erstaunlich plötzlichen Ankunft ging es dann auch schon los. Cedric, ein hilfsbereiter Kanadier schlug uns gefühlte hundert Routen vor, die wir laufen könnten. Schließlich entschieden wir uns dazu, das erste Stück mit ihm zusammen zu laufen. Da er jedoch noch einen Berg erklimmen wollte und wir ihm wohl ein wenig zu langsam waren (wir wollen eben auch ein paar schöne Fotos haben!) haben sich unsere Wege dann doch relativ schnell wieder getrennt.
Yeah :) |
Als wir zum Eingang eines angrenzenden Parks kamen um dort an der Karte unsere weitere Strecke zu planen, kamen Marcus und Catherine auf die Idee, dass wir demnächst von diesem Punkt aus hoch auf Grouse Mountain laufen könnten ;) Sicher eine gute Idee, für die Strecke wird jedoch eine Durchschnittszeit von 8+ Stunden beanschlagt, aber egal, das schreckt uns natürlich nicht ab und wir werden dne Berg demnächst erklimmen ;)
Weiter ging es also am Fluss entlang, zu einem kleinen See, an dem wir Picknicken wollten. Als wir endlich einen guten Platz, auf einem Steg zum Fischen, gefunden hatten, liefen einige Asiaten an uns vorbei, die uns skeptisch musterten, aber das war uns natürlich egal. Zu unserem nächsten Picknick werden wir übrigens nur noch Nutella mitnehmen, da das, zumindestens für mich und Catherine, reicht um uns glücklich zu machen ;)
Nachdem wir uns erfolgreich gestärkt hatten, gingen wir weiter in Richtung Hängebrücke. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Naturpool vorbei, der unglaublich schön war und richtig einladend zum Schwimmen aussah! Wir wollten uns erstmal langsam vortasten, haben uns auf die Steine gesetzt und unsere Füße ins Wasser gehangen. Das wars dann aber auch schon, denn länger als 2 Sekunden konnte man es in diesem eiskalten Wasser nicht aushalten ohne danach ernsthafte Schmerzen zu haben! Erholsam war es trotzdem und auch das Wasser, das so klar war, dass wir es ohne großartige Bedenken trinken konnten, hatte einen richtig erfrischenden Geschmack!
Schade, um den Wasserfall zu sehen, hätten wir wohl doch schwimmen müssen! |
Verrückter Asiate, der den Fluss durchquert hat, nur um ein Foto von sich machen zu lassen! |
So spektakulär war die Brücke an sich dann auch eigentlich gar nicht, es wäre nur lustig gewesen, ein wenig darauf rumzuhüpfen, aber ansonsten, eine Hängebrücke eben, die 50m über dem Fluss hängt.
Hängebrücke ;) |
....und der Blick von der Hängebrücke ;) |
Da wir danach noch nicht genug hatten und für unsere Tour auf Grouse Mountain (übrigens, das ist der Berg auf dem ich Skifahren war) üben wollten, liefen wir noch kurz zur Twin falls brigde um dort nochmal einen schönen Ausblick zu genießen.
Aus alt wird neu :) |
Catherine - very excited ;) |
An der Bushaltestelle und somit auch wieder halbwegs in der Zivilisation angekommen, waren wir dann doch ziemlich müde und froh, nach einer Fahrt mit Bus, Seabus und Skytrain, wieder zu Hause anzukommen und uns nicht noch um etwas zu Essen kümmern zu müssen, da wir uns unterwegs Pizza mitgenommen hatten ;)
Montag und Dienstag mussten wir beide arbeiten, es ist also nichts erwähnenswertes passiert, aber dann...
Wir schreiben den 15.6.2011 - ein denkwürdiger Tag in Vancouver. Stanley Cup Playoffs (Eishockey), das letzte und entscheidene Spiel (seitdem wir hier angekommen sind laufen die Playoffs und jetzt sollte der ganze Spuk endlich vorbei sein!).
Was machen Evelyn und Marcus an diesem denkwürdigen Tag?
a) Arbeiten
b) Mal wieder einkaufen (die letzte Woche hat uns einwandfrei gezeigt, dass während einem Hockeyspiel die beste Einkaufszeit ist, da man einen menschenleeren Supermarkt vorfindet ;))
c) Wir tun das, was ein Kanadier tun muss - Eishockey schauen
Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr wenn das Licht angeht ;) Möglichkeit a) hat Marcus vormittags betrieben, b) wäre am sinnvollsten gewesen, aber da selbst ich, obwohl mich Eishockey sonst eher nicht interessiert, das Spiel sehen wollte, traf ich mich am Nachmittag mit Marcus um nach Downtown zu fahren. Der Skytrain war total überfüllt und auch in der Stadt kamen uns unzählige Menschen in blau-grünen Trickots entgegen. "Go Canucks go"-Rufe waren überall zu hören, die Stimmung war also ziemlcih ausgelassen und positiv, da hier Eishockey so ziemlich über allem anderen steht und noch mehr bedeutet, als Fussball in Deutschland. Wir beide hatten uns entschlossen zum Canada Place zu fahren, da es dort ein ganz gutes Public Viewing geben sollte. Da wir den Bildschirm als zu klein erachteten, gingen wir dann doch hoch auf die Granville und Georgia Street, wo dann auch die Hölle los war.
Aufgrund der vielen (großen) Menschen, hätte ich auf diesem Bildschirm nichts sehen können, also haben wir uns dazu entschieden, wieder zum Canada Place zu gehen, also ging es den Berg wieder runter. Als wir gerade unten angekommen waren, hat Catherine angerufen und wir sind dann das ganze Stück wieder zurückgelaufen um uns oben wieder zu treffen, um dann doch wieder festzustellen, dass man auf der Georgia St nur den Hype, aber nicht das Spiel mitbekommen würde. Da alle Bars restlos überfüllt waren und ich wahrscheinlich sowieso nicht reingekommen wäre, das Spiel jedoch bereits angefangen hatte, habe wir uns fürs erste Drittel vor einen Handyladen gesetzt in dem ein Flachbildschirm hing :) Leider hatten wir keinen Ton, die Idee fanden andere Fans jedoch so gut, dass auf einmal noch 20 weitere Leute hinter uns standen und das Spiel durch die Scheibe verfolgten ;) Nach dem ersten Drittel, es stand schon 1:0 für Boston, gingen wir dann schlussendlich doch zum Canada Place, wo wir hätten von Anfang an bleiben sollen. Als dann jedoch das 2:0 und das 3:0 für Boston fielen, beschlossen wir nach Hause zu fahren, da nach dem Spiel ewig gedauert hätte (da dann nämlich auch alle anderen Leute die Öffentlichen benutzt hätten), wir außerdem sowieso nicht mehr an einen Sieg und die anschließende Party glaubten und zudem, noch viel schlimmeres befürchteten, was dann leider auch zur Realität wurde!
Feuer, Verletzte, unzählige kaputte Schaufensterscheiben, zertretene Autoshatte und vieles mehr, hatte die 4:0-Niederlage zur Folge. Eine ziemlich traurige Bilanz, wenn man bedenkt, dass die Canucks es soweit geschafft haben, nach einigen schlechten Jahren! Aber wie ich bereits geschrieben habe, hier steht Eishockey über vielen anderen Sachen!
Wenn ihr das liest, braucht ihr euch jedoch keine Sorgen um uns zu machen. Wir sind ja gegen Ende des zweiten Drittels nach Hause gefahren, da wir so etwas schon befürchtet haben (jedoch nicht in dem Ausmaß) und haben daher nichts von all dem mitbekommen (Mama, das Bild ist aus dem Internet ;)).
Gestern haben wir dann gemeinsam mit Tony, einem anderen Deutschen, der seit ca. ner Woche in Vancouver ist eine Farhradtour gemacht, aber davon beim nächsten Blogeintrag, da ich bald zur Arbeit muss. Apropos Arbeit: die kanadische Post streikt seit gut 2 Wochen. Zu anfangs war es ein rotierender Streik, der jetzt aber leider zum Generalstreik geworden ist, d.h. es werden keine Briefe mehr angenommen und auch keine verteilt. Der Streik wird voraussichtlich noch länger dauern und falls ihr uns Post geschickt habt, wird die dann daher in nächster Zeit auch nicht ankommen, was ziemlich ärgerlich ist! Da die Öffnungszeiten in meinem Postoffice jetzt auch vekürzt sind, wurde mein ganzer Arbeitsplan mal wieder über den Haufen geworfen und meine Stunden gekürzt.... Dumm eben, dass ich nicht bei der Post angestellt bin, denn dann hätte ich wenigstens etwas von dem Streik (oder auch nicht, kommt ja auf das Ergebnis an).
Da es jedoch weitaus schlimmeres gibt, verabschiede ich mich jetzt mit einem Lächeln aus Vancouver und wünsche euch ein schönes Wochenende :)
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