Sonntag, 8. Mai 2011

Immer diese doofen Titel....lest einfach den ganzen Eintrag :)

Hallihallo,

heute melde ich mich aus der Public Library in Vancouver da Marcus sein Laptop mit zurueck nach Deutschland genommen hat und ich auf dem iPod keinen Blogeintrag schreiben wollte, da haette ich wohl Knoten in die Finger bekommen :)
Ich bin mir sicher, dass mir die amerikansiche Tastatur jede Menge Freude bereiten wird, aber das passt schon soweit.
Gerade eben habe ich ausserdem noch die Einstellungen unseres Blogs geaendert, d.h. nun koennt ihr alle unsere Eintraege kommentieren, ohne registrierte Blogspotnutzer zu sein, ist das nicht toll?
Daher warten wir jetzt auf viele tolle, nette Kommentare, nach Moeglichkeit nicht anonym :)

Ohne Laptop, heisst leider auch ohne Fotos, aber die werden natuerlich nachgeliefert und ihr muesst euch solange mit eurer Fantasie begnuegen, aber das kann ja auch nicht schaden :)

Los gehts mit dem letzten Sonntag. Wie bereits erwaehnt sind wir mit 10 anderen liebenswerten Menschen hiken (das hoert sich einfach besser an als "wandern") gegangen. Unsere beiden alten Mitbewohner Kat und Marc hatten uns gefragt, ob wir mitkommen wollen, die anderen 8 und den Hund kannten wir nicht, aber es waren alles nette Leute :)
Kat und Marc wollten sich mit uns um halb 10 Downtown treffen, was ich schon die ganze Zeit suspekt fand, da die Tour erst um 12 losgehen sollte. Puenktlich am Treffpunkt, hatten natuerlich keiner von uns genau aufgeschrieben, welchen Bus wir bis wo hin nehmen sollten, das fing ja gut an. Da die Busfahrer in Kanada jedoch viel freundlicher sind als in Deutschland, haben wir auch dieses Problem bewaeltigt und sind dann in North Vancouver auf 3 andere gestossen, die da schon eher einen Plan hatten. Leider hilft auch der beste Plan nichts, wenn die gewuenschte Buslinie Sonntags nur alle 2 Stunden faehrt, daher hiess es wohl 1 1/2 Stunden abwarten und Tee  trinken, in der Zeit haette man eigentlich auch gemuetlich weiterschlafen koennen....aber wat solls :)
Als der Bus dann endlich kam, wurde mir klar, dass es sich gelohnt hatte zu warten, denn die halbstuendige Busfahrt ging nur den Berg hinauf! Um 12 trafen wir dann auf den Rest und losgings. Wir hatten einen recht schoenen Tag erwischt, hatten also eine super Aussicht auf die Greater Vancouver Area, die Olympic Mountains in den Staaten und natuerlich den Pazifik. (hier ist jetzt eure Fantasie gefragt ;)).
Angeblich sollte der Trail an manchen Stellen noch von Schnee bedeckt sein, was aber wohl fuer keinen von uns vorstellbar war.
Los gings also den Berg hinauf auf einem sehr sehr schoenen Weg (kein langweiliger Parkwaldweg :)). Die Gruppe zog sich bereits hier etwas auseinander, aber das stoerte niemanden grossartig. Als wir schon einige Zeit gelaufen waren, fanden wir einige schneebedeckte Flaechen, die mit der zunehmenden hoeher immer mehr wurden. Irgendwann fuehrte nur noch ein schmaler Weg zwischen den Schneemassen hindurch, bis man schliesslich auf Schnee lief und aufpassen musste, wo man hintrat um nicht bis zum Knie in den Schnee einzusinken! Die Schneemassen die uns dort erwarteten waren wirklich unglaublich, vorallem wenn man bedenkt, dass wir uns schon im Mai befinden und bei den Olympischen Spielen letztes Jahr an gleicher Stelle im Februar absolut keine weisse Pracht vorhanden war!
Marcus, ich und insbesondere der Hund Nickie waren von dem Schnee jedoch sehr begeistert, einige unsere Mitstreiter in Turnschuhen fanden diese Umstaende allerdings nicht sooo toll :)
Irgendwann kamen wir dann zu einer Bruecke, die total zugeschneit war, ziemlich wirtzig eigentlich. Hier hat sich unsere Gruppe dann getrennt, der eine Teil wollte die Abkuerzung gehen, waehrend wir mit ein paar anderen hoch zu einem See gelaufen sind. Die Haelfte davon, hat sich dann jedoch anders entschlossen, so sind wir nur zu viert zum See gelaufen. Auf einmal hoerte der Weg auf - und wo war der See? Richtig, er war so zugeschneit, dass man gar nichts davon gesehen hat. Da uns das Eis aber nicht stabil genug erschien um drueber laufen zu koennen, sind wir wieder zurueck gelaufen und haben uns mit den anderen an der Bruecke getroffen. Der Weg dahin war ziemlich amuesant, da man bei so ziemlich jedem Schritt weggerutscht ist, vielleicht sollte ich das Profil von meinen Wanderschuhen mit Spikes versehen, dabei hab ich mich dann auch mehrere Male abgelegt, aber komsicher Weise war der Schnee gar nicht mal sooo kalt, weswegen mich das nicht gestoert hat.
Gemeinsam mit den anderen ging unser Weg dann wieder nach unten, wobei sich die Gruppe immer mehr auseinanderzog, was vorallem an den Turnschuhlaeufern hin.
Irgendwann wurde der Schnee dann wieder weniger und die Temperatur auch spuerbar waermer! Als wir schon fast im Tal waren , machten wir eine Verschnaufpause, bevor wir uns das letzte Stueck vornahmen. Es ging ueber viele kleine Bruecken, Wurzeln und Steine, dieser Weg war quasi eine Mischung aus Moselerlebnisweg und der Schlucht in der ich mit Moe und Jana im Maerz war (leider habe ich den Namen vergessen), aber wir haetten zusammen auf diesem Weg bestimmt genauso viel Spass, oder sogar noch mehr, gehabt.
Ziemlich weit unten hatten wir dann noch einen super Blick auf einen Wasserfall, was den Weg noch schoener machte. Am Ende des Trails genossen wir nochmal die Aussicht ueber Vancouver, da sich der Himmel in den letzten Stunden aufgeklart hatte und unsere Sicht dadurch nochmals wesentlich besser war als am Morgen!
Motorisiert traten wir dann unseren Weg zur Park Royal Mall an, um zusammen noch etwas trinken/essen zu gehen. Wir liessen den Tag also gemuetlich ausklingen, wobei ich mich illegaler Weise in der Bar aufgehalten habe, da ich in British Columbia noch minderjaerhig bin (nicht mehr lange....!). Ein kleines, unauffaelliges Schild, dass genau gegenueber in meinem Blickfeld hing (NO MINORS please) wies mich die ganze Zeit darauf hin, aber ich glaube sonst hat das niemanden interessiert :)

Am Montag hatte ich dann um 11 ein Jobinterview in einem mexikanischen Restaurant, aber dank meiner gelungenen Zeitplanung schaffte ich es puenktlich um 12 bei Donair Dude zum Probearbeiten zu erscheinen. Leider "durfte" ich auch hier hauptsaechlich Geschirr spuelen und das leider ohne Spuelmaschine, welche ein Spass...Aber immerhin weiss ich jetzt, wie man einen Doenerspiess prepariert, na wunderbar ;)
Um 4 hatte ich dann erstmal Feierabend und mein Handy meldete mir einen entgangenen Anruf... Ich habe dann gleich mal zurueck gerufen und es stellte sich raus, dass sich die Chefin von  7-Eleven, wo ich mich 2 Wochen zuvor beworben habe, erkundigen wollte, ob ich noch Interesse an dem Job habe - natuerlich hatte ich das!
Das kam alles wirklich ueberraschend, da sie mir bei meiner Bewerbung eigentlich gesagt hatte, das sie mich nicht nehmen, da ich keine Erfahrungen mit Kassieren habe.

Am Dienstagmorgen um 9 traf ich mich dann mit Mehri von 7-eleven, wir besprachen das wichtigste und ich hatte schon fast einen Job in der Tasche. Mehri wollte nur noch meinen criminal background pruefen und mit meiner kanadischen Gastmutter sprechen, da hier immer irgendwelche Referenzen verlangt werden (schlussendlich hat sie dann aber doch nicht angerufen...). Ich entschloss mich dann, das geplante Arbeiten im Doenerladen mit ein paar Tricks auf den naechsten Tag zu verschieben, bis ich mir sicher sein konnte, dass ich bei 7-eleven arbeiten konnte, da ich nicht umsonst wieder den ganzen Tag Geschirrspuelen wollte.
Marcus und ich haben uns dann gegen Mittag in den Bus gesetzt und sind aufs UBC Gelaende gefahren, da auch an diesem Tag einigermassen annehmbares Wetter war. Unser Weg fuehrte uns zum Wreck Beach, einem wirklich schoenen Strand, der aber hier etwas verhoehnt ist, wie wir spaeter erfahren haben. In den 70er und 80er Jahren haben die Hippies dort wohl ziemlich oft und viel gefeiert und aus diesem Grund, ist dieser Strand bis heute noch der einzige Nacktstrand in Vancouver, aber das hat uns sowieso nicht gestoert, wir sind ja nicht deswegen hin gegangen (ausserdem ist es hier bei weitem nicht so warm, dass man grossartig das Beduerfnis verspueren koennte nackt rumzulaufen ;)).
Trotzdem war mir schon seit einiger Zeit klar, dass heute kommen sollte, was kommen musste: die Austragung unserer Wette :)
 Marcus und ich haben naemlich im Februar oder Maerz darum gewettet, wer von uns beiden zuerst im Pazifik sein wuerde. Leider hatte ich es nicht geschafft meine Schwimmsachen heimlich mitzunehmen, da Marcus mich durchschaut hat, da er die selbe Idee hatte....
Mit einem kleinen Trick konnte ich Marcus dann jedoch ueberlisten und mich zuerst in die Fluten stuerzen - so sehen Sieger aus! (Marcus, bitte reg dich nicht auf wenn du das jetzt liest, das ist nicht gut fuers Herz :)). Da das Wasser jedoch eiskalt war (schaetzungsweise 8-10 Grad) und auch die Aussentemperatur mit ca. 15 Grad keine perfekten Badebedingegen darstellten, hielt es mich nicht lange im Wasser, aber gereicht hat es trotzdem :) Ich bin dann mit Marcus nochmal fuer ein paar Sekunden in den Pazifik, bevor wie uns in unsere Handtuecher einmummelten. Leider hatten wir uns beide am Fuss verletzt, was die Stimmung etwas truebte, aber ein Indianer kennt keinen Schmerz und schliesslich kommen nur die Harten in den Garten!

Am Mittwochmorgen kam dann der ersehnte Anruf von Mehri: 7-eleven stellt mich ein! Fuer alle, die sich unter 7-eleven nichts vorstellen koennen, hier die offizielle Wikipediaerklaerung, die euch jedoch hoechstwahrscheinlich auch nicht grossartig weiterhelfen wird, was aber an dieser Stelle nicht so sehr von Belang ist.

"Die 7-Eleven, Inc. (sprich: „seven-eleven“) ist ein internationaler Mischkonzern mit Sitz in Dallas, der die größte Kette von Einzelhandelsgeschaeften in 18 Ländern betreibt."

Bereits an diesem Nachmittag sollte mein Training schon losgehen! Um 16 Uhr, leider leider war ich wegen ein paar Besorgungen, die Marcus und ich davor erledigen mussten, zu spaet, wirklich kein guter Anfang, aber ich glaube Mehri hat das nicht so sehr gestoert. Ich verbrachte also 4 spannende Stunden vor einem Computer und liess mich ueber die Einzigartigkeit von 7-eleven belehren (das Ziel ist uebrigens der beste Retailer der Welt zu werden - nunja, traeumen darf man ja mal ;)). Ausserdem habe ich an diesem Tag, genauso wie bei meiner naechsten Sitzung ganz viele nuetzliche Dinge gelernt, endlich weiss ich, dass man sich einmal am Tag die Zaehne putzen sollte und das man sich nicht auf die oberste Stufe der Leiter stelle, weil man von dort aus runterfallen kann. Gott sei Dank gibt es 7-eleven ;). Das einzig sinnvolle war wohl die Einfuehrung in die Kasse, aber man will seine neuen Mitarbeiter ja schliesslich nicht ueberanstrengen :)
Danach gings zurueck nach Hause, wo ich auf Marcus und Kat traf. Wir hatten Kat eingeladen, da Marc traurigerweise nach Schottland zurueckfliegen musste und es Kat deswegen nicht so gut ging. 


Donnerstagmorgen ging das spannende Training weiter, jedoch durfte ich nach 2 Stunden ("wow, you are so fast!") nach draussen in den Store und mit dem praktischen Training beginnen. Um 12 gings dann wieder zurueck und leckere gebratene Nudeln von Marcus essen (man kann ihn ab und zu schon was heissen :)). Hierzu ist mir gerade noch was eingefallen, deswegen ein kleiner Auszug aus unserem Gespraech (das Essen stand quasi essbereit auf dem Herd): E:"Und was soll ich mit dem Rest machen?" - M:"Welchem Rest?" - E:"Mit den gasnzen Sprossen?" Jaja, der gute Marcus, es waere schon besser, wenn man auch alle Zutaten benutzten wuerde, nunja ;)
Danach ging es dann zum Flughafen, weil Marcus ja am Donnerstag zurueck nach Deutschland geflogen ist. Da die Gepaeckaufgabe schnell erledigt war und Marcus bereits online eingecheckt hat, warteten wir noch ein bisschen, bevor Marcus dann alleine durch die Sicherheitskontrolle ging und ich mich wieder auf den Weg nach Hause begab.


Am Freitag sollte ich dann meinen ersten 8-stuendigen Arbeitstag haben. Da Mehri leider entgangen ist, dass ich mit 18 hier noch gar keine Zigaretten verkaufen darf (ich habe sie am Vortag freundlich darauf hingewiesen und hatte schon Angst, dass ich meinen Job wieder verliere!), wurde ich jetzt ins Post office versetzt, wo ich frueher oder spaeter sowieso haette arbeiten sollen. Ich werde in den naechsten Tagen von Helen, einer von soo vielen Chinesen die in Vancouver leben, trainiert, bis ich dann alleine arbeiten werde.
Die Arbeit hat mir ziemlich gut gefallen, auch wenn ich erst einen Tag da war. Im Moment ist es schwierig alle Sachen im Kopf zu behalten, aber ich glaube, dass legt sich im Laufe der naechsten Woche :)
Immerhin weiss ich jetzt, dass ich kein Paket nach Deutschland verschicken sollte, da das wirklich schweineteuer ist!
Nach meinem Arbeitstag bin ich in die Buecherei gefahren und habe mir eine Mitgliedskarte geben lassen, dank der ich euch jetzt gerade schreiben kann ;) Ich habe mir ausserdem einige Buecher ausgeliehen, da ich ja jetzt nach dem Abi endlich mal wieder Zeit  und einen freien Kopf habe Sachen zu lesen, die mich wirklich interessieren :)


Gestern habe ich mich dann dazu entschlossen eine Stadtfuerhung zu machen. Los gings an der Vancouver Art Gallery, wo sich auch der Protestplatz der Stadt befindet, an dem gestern mal wieder fuer die Legalisierung von Marihuana protestiert wurde ;)
Es war keine gewoehnliche Fuehrung, sondern eher ziemlich locker und nicht nur mit langweiligen Daten und Fakten gefuellt (was vielleicht auch teilweise daran liegt, dass Vancouver keine lange Geschichte vorzuweisen hat). Trotzdem hat es echt Spass gemacht und war in keinster Weise langweilig, ausserdem hatte ich mal die Moeglichkeit mir Downtown zum ersten Mal genauer anzusehen, wobei ich europaeische Staedte immernoch vorziehe!
In der Haelfte der Tour hat dann leider wieder das Vancouverwetter zugeschlagen und wir wurden alle ziemlich nass, was vorallem meine Fuesse nicht soo toll fanden. Mit der Faehre ging es dann auf Granville Island, wo die Tour dann auch endete. Ich habe Beth, eine Englaenderin, die auch Work&Travel macht und seit Dienstag in kanada ist, kennengelernt und wir wollen uns in den naechsten Tagen mal treffen und etwas zusammen unternehmen.
Mit nassen Fuessen gings dann durch den Regen und noch in den Superstore, da ich noch einige Sachen einkaufen musste. 


Heute habe ich nichts aufregendes gemacht - bisher zumindest :) Ich habe den Tag gemuetlich angefangen, unser Zimmer mal etwas geputzt und bin danach in die Buecherei gefahren und hier sitzte ich nun und schreibe euch :)
Morgen gehe ich dann wieder arbeiten und werde schauen, was die naechste Woche so bringt, vielleicht bekommen wir ja auch mal etwas von dem guten deutschen Wetter ab?!
Wer weiss, ich werde ich jedenfalls bald davon berichten :)

Bis dann und haltet die Ohren steif!
Evelyn

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