Nach zwei Tagen in Toronto, in denen ich allerdings so gut wie nichts von der Stadt gesehen habe, sollte es für Bianca und mich in Richtung Nova Scotia gehen. Sie muss jedoch in zwei Wochen wieder in den Rocky Mountains sein, weswegen wir einen ganz schön straffen Zeitplan vor uns hatten.
Da es mit dem Autoverkauf in Toronto leider nicht geklappt hat, haben wir jetzt außerdem das Problem, dass wir zwei Autos haben, aber auch dafür gibt es eine Lösung! Wir werden nach Racine (dem Ort in dem meine zukünftige Aupairfamilie wohnt) fahren und ein Auto dort stehen lassen.
Racine und Toronto trennen jedoch fast 700km und weil 8h Autofahrt alleine teuer und langweilig sind, wollten wir uns über Craigslist Gesellschaft holen.
Gesagt, getan, Anzeige aufgegeben. Geplant war gegen 12 Uhr los zu fahren, da sich jedoch bis 9 Uhr noch keiner gemeldet hatte, boten wir einen Spotpreis an und siehe da, innerhalb von 3 Stunden fanden sich genug Mitfahrer. "Unsere Autos waren voll mit jeweils 3 Leuten. Eine Schauspielerin, eine Videokünstlerin, zwei Reisende, eine Verrückte, ihre Mutter und wir. Haha, das war ein Spaß, und wir haben auch noch daran verdient." (Zitat aus Biancas Blog)
Nachdem wir uns durch den Stadtverkehr gekämpft hatten und an zwei Treffpunkten alle 6 erfolgreich eingesammelt hatten, gings dann auch endlich los in Richtung Montreal. Kleine „Zwischenfälle“ wie „Ich muuuuuuss aber jeeeeetzt auf's Klo, wir können auch direkt hier am Straßenrand anhalten“, gegenseitiges Verlieren, da Bianca mal ganz getrost an der Ausfahrt vorbeigefahren ist oder etwas merkwürdige Gesprächsthemen machten die Fahrt dann doch ganz unterhaltsam, da wir ja mit einem gaz interessanten Haufen unterwegs waren.
Durch einen Stau und ungeplante Pausen kamen wir dann um einiges später als geplant in Montreal an. Mittlerweile war es schon 22.30 Uhr und eigentlich wollten wir bereits um 20.00Uhr in Racine ankommen, aber was soll's, denn jetzt sollte der Spaß erst richtig los gehen!
Durch einen Stau und ungeplante Pausen kamen wir dann um einiges später als geplant in Montreal an. Mittlerweile war es schon 22.30 Uhr und eigentlich wollten wir bereits um 20.00Uhr in Racine ankommen, aber was soll's, denn jetzt sollte der Spaß erst richtig los gehen!
Autofahren in Montreal ist nämlich der reinste Horror! Überall Brücken, sich kreuzende Autobahnen, Schlaglöcher, viel zu viele Autos und was noch viel schlimmer ist: Baustellen und UMLEITUNGEN! Geplant war, dass ich Bianca weiterhin hinterherfahren sollte, da sie ein Navi hatte und ich nicht. Es kam jedoch wie es kommen musste, bereits vor der ersten Ausfahrt machte mir die Elektronik unseres Autos einen Strich durch die Rechnung. Da ich zu früh zu sehr abgebremst hatte, ging das Auto leider aus (auf der Stadtautobahn), wodurch ich natürlich den Blickkontakt zu Bianca verloren hatte. Abgesehen davon, hatte das Navi Bianca falsch gelotst und wir waren nicht nur auf der falschen Autobahn, sondern auch mitten in einer Baustelle! Telefonisch machten wir aus, dass ich die nächste Ausfahrt nehmen sollte und Bianca dort meinen Standort mitteilen sollte, so dass sie mich mit Hilfe ihres Navis wieder finden konnte. Eigentlich ein guter Plan, aber wo auch immer Bianca dann nach einer guten halben Stunde war, bei mir war sie jedenfalls nicht! Da es mittlerweile schon nach Mitternacht war (nach dem wir die Familie in Racine informiert hatten, dass wir zwischen 23-24 Uhr statt 20.00Uhr ankommen würden....), musste schnell eine neue Idee her. Wir einigten uns daher, dass jeder den Weg alleine finden sollte und wir uns unterwegs versuchen wieder zu finden, wenn wir erstmal außerhalb des Stadtgebiets wären. Kaum losgefahren, tat sich jedoch schon wieder ein neues Problem auf. Die Ausfahrt, auf der ich die Autobahn verlassen hatte, war wegen der Baustelle in die andere Richtung gesperrt und ich durfte einer schönen Umleitung durch die Stadt folgen. Als ich endlich die richtige Autobahn gefunden hatte, atmete ich erstmal erleichtert auf, aber das sollte leider nicht von langer Dauer sein. Ein orange leuchtendes „Detour“ (Umleitung) Schild leuchtete mir nämlich freudig entgegen und ich war gezwungen die Autobahn wieder zu verlassen. Na herzlichen Dank!
Ich fuhr dann durch ein Art Industriegebiet und hielt bei Tim Hortons an, weil ich dort auf W-Lan hoffte um der Aupairfamilie wenigstens eine kurze Nachricht zu schreiben, dass wir uns noch weiter verspäten würden. (nach Mitternacht wollte ich dort dann doch nicht mehr anrufen ;))
Da ich eigentlich dachte, dass Biancas Handyakku nun schlussendlich den Geist aufgegeben hatte (das war nämlich unser nächstes Problem gewesen!), war ich schon total verzweifelt und fertig mit der Welt. Ich probierte es dann noch ein letztes Mal und konnte Bianca Gott sei Dank erreichen und wer glaubt es? Sie war gerade an einem Tim Hortons vorbeigefahren und wir hatten Glück, es war der selbe gewesen! (und das grenzt bei den vielen Tim Hortons in Canada schon fast an ein Wunder!) Nach fast 2 Stunden umherirren hatten wir uns also endlich wieder gefunden und konnten weiter nach Racine fahren. Das letzte Stück zog sich dann nochmal gewaltig in die Länge, da wir beide nun auch schon seit Mittag, bis auf wenige Unterbrechungen, hinter dem Steuer saßen.
2.30Uhr – Ankunft in Racine. Ein kurzer Blick in meinen Rückspiegel ließ jedoch nichts Gutes vermuten: Blaulicht! Wir bogen in die Straße in der sich die Farm der Familie befinden sollte ab, die Polizei leider auch. Vorsichtshalber hielten wir mal an um zu erfahren, was sie denn von uns wollten. (da wir beide Autokennzeichen aus British Columbia haben und nachts Irgendwo im Nirgendwo rumfahren, waren wir wohl etwas auffällig, abgesehen davon, war den Polizisten bestimmt langweilig) Nach ein paar kurzen Fragen wo wir denn hinwollten, etc. ließen sie uns dann glücklicherweise wieder in Ruhe, wir fuhren die letzten hundert Meter und waren mir über 6 Stunden Verspätung endlich angekommen, ich hätte ja schon fast nicht mehr daran geglaubt! Da wir niemanden mehr wecken wollten und richtig müde waren, klappten wir schnell die Sitze in Biancas Auto um und versuchten so gut es ging zu schlafen, für alles andere war auch am nächsten Tag noch Zeit!
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