Ihr habt übrigens mal wieder mit Evelyn die Ehre, wenn ihr euch jetzt fragen sollte, warum Marcus nichts mehr zu sagen hat, das liegt einfach daran, dass er die Zeit nicht hat, da er mich von morgens bis abends bedienen "darf" :)
Spaß beseite, im Gegensatz zu mir hat Marcus einen geregelten Arbeitstag, der um 7.45 beginnt und um 16.30 endet, der ganze Spaß geht dann von Montag bis Samstag, mit einem freien Tag dazwischen, ich dagegen arbeite leider nur Teilzeit und meistens nur am Nachmittag bis 21 Uhr und die Füchse unter euch werden jetzt schon die beiden Probleme erkannt haben - Richtig, 1. ein Teilzeitjob ist nicht sooo das Highlight, wenn man Geld sparen will, denn no work, no money und 2. unsere Arbeitszeiten liegen genau so, dass wir möglichst wenig Zeit haben etwas miteinander zu unternehmen....
Aber wat solls, im Vergleich zu genug anderen hier in Vancouver haben wir wenigstens eine Arbeit und wat muss, dat muss.
Am Montag hat dann also die erste Arbeitswoche von Marcus angefangen und auch ich bin nach drei freien Tagen wieder ins Post office zurück. Mittlerweile komme ich mit den ganzen Basissachen gut zurecht, was mich allerdings viel mehr beschäftigt, ist meine Neugierde. Viel lieber würde ich wissen, was die Leute verschicken und was in den unzähligen Paketen ist, die sie abholen. Irgendeiner hat zum Beispiel ein Paket bekommen, auf dem groß und breit stand "30 Dozen Eier". Da frag ich mich schon, wieso jemand 360 Eier mit der Post verschickt?! Außerdem hätte mich wirklich interessiert, warum ein Mann einer Frau einen Brief per Expresspost schickt, da er uuuuuunbedingt am nächsten Tag dort sein soll, aber das darf ich ja leider alles nicht wissen, deswegen begnüge ich mich mit Smalltalk und einem freundlichen Lächeln ;)
Apropos Post, so viele Pakete und Briefe wie ich bei der Arbeit in der Hand halte, würde ich/wir uns natürlich auch über Post von euch freuen :) Da wir noch mindestens einen Monat hier bleiben werden, bietet sich also die Gelgenheit uns in naher Zukunft etwas aus Deutschland zukommen zu lassen, die Adresse bekommt ihr natürlich auf Anfrage von uns :)
Am Mittwoch hatte ich dann einen freien Tag und habe den Sonnenschein genutzt um mit Bianca nach North Vancouver in den Lighthouse Park zu fahren. Leider haben wir einen Bus erwischt, der keine Haltestelleanzeige hatte, aber naja, wenn man sich bestens in der Region auskennt, ist das ja kein Problem (Achtung, Ironie). Wir haben dann also eine kleine verlängerte Rundfahrt gemacht, da wir irgendwann am Horseshoe Bay angekommen sind, wo die Fähren nach Vancouver Island abfahren, was natürlich viel zu weit war. Den netten Busfahrer bereits auf der Hinfahrt zu fragen, wann wir aussteigen müssen, wäre jedoch eindeutig zu langweilig gewesen, aber der gute Mann hat uns dann auf dem Rückweg an der richtigen Stelle direkt unter dem "Lighthouse Park"-Schild rausgeschmissen ;)
Nach einem ersten Blick auf die Karte "Oh, das ist aber weit" und einem zweiten Blick auf den Maßstab, der diese Aussage dann sehr schnell relativierte, gingen wir los zu mehreren Aussichtspunkten, an denen wir jedes Mal ausgiebige Pausen machten (ich mein, die "Wanderung" war halt schon anstrengend ;)).
Gegen 4 haben gings dann zurück in die Stadt, noch kurz einkaufen und dann ab nach Hause, wo dann ein gutes Essen auf mich wartete: Rotkraut, Kroketten und Rind in Bratensoße, ein Highlight, wenn man bedenkt, dass wir hier sonst hauptsächlich Nudeln essen :)
Hier ein paar Bilder aus dem Park, der wirklich einen Besuch wert ist, vor allem, da es nicht so der typisch künstlich angelegte Park ist und man rein gar nichts von den 2 Millionen Menschen mitbekommt, die hier leben! Wenn ich hoffentlich bald eine neue Kamera hab, werd ich mit Marcus sicherlich mindestens noch einmal hinfahren!
Bianca und ich :) |
Am Donnerstag hatte Marcus seinen freien Tag und da auch ich erst um 17 Uhr anfangen musste, sind wir in den nahe gelegenen Queen Elizabeth Park gegangen und haben gemeinsam die Sonne genoßen :) Wie ihr sehen könnt, hat man an schönen Tagen einen total guten Ausblick auf die Berge, auch von unserem Haus aus, und es ist wirklich krass, dass Mitte Mai noch so viel Schnee liegt, vor allem wenn man bedenkt, dass letztes Jahr zu den Olympischen Spielen extra tonnenweise Schnee angekahrt werden musste! Einer von den Bergen ist übrigens Grouse Mountain, auf dem ich Ski gefahren bin :)
Freitag hatte ich dann wieder frei (merkt ihr wieder das Problem mit den super abgestimmten Arbeitszeiten ;)). Nach einem gemütlichen Start in den Tag habe ich mich gegen Mittag mit Bianca am Commercial Drive, der nächstgelegenen Skytrainstation getroffen und wir sind gemeinsam zum English Bay. Unser Weg fährte uns in den Stanley Park bis zum Second beach. Bei dem schönen Wetter mussten wir natürlich mit unseren Füßen ins Meer, da es zum Schwimmen natürlich noch viel zu kalt im Pazifik ist (und wohl auch den ganzen Sommer bleiben wird). Freitag war bisher übrigens der einzige Tag, an dem ich es für warm genug empfunden hab kurze Hosen anzuziehen ;)
Wir haben uns dann an einen Baumstamm gelehnt, gequatscht und den Meerblick genoßen. Klingt ganz idyllisch, bis dann plötzlich ein Kanadier vom Nachbarbaumstamm gekommen ist und gefragt hat, ob wir uns zu 'nem Bier zu ihnen setzten wollten. Da wir ja nicht abgeneigt sind Einheimische kennenzulernen, haben wir uns zu ihnen gesellt. Jason und Kris waren zwar ganz nett und wir sind dann auch gemeinsam wieder zum English Bay gelaufen, aber irgendwann wurden dann die Gespräche und die Gesellschaft noch zweier anderer Kanadier zu seltsam, wir haben die Guten verlassen und uns auf den Heimweg gemacht. Fazit des Tages: neue Erkenntnisse über mehr oder weniger illegale Dinge, einen Menschen mit dem gleichen Geburtsdatum gefunden, einen kräftigen Sonnenbrand eingefangen, einige amüsante Gespräche gehabt, ein wunderbares Portrait von Bianca und mir (kommt im nächsten Blogeintrag) :).
Samstag mussten wir dann beide arbeiten, aber da das Wochenende vor der Tür steht, für Marcus sogar ein verlängertes, da morgen Feiertag ist, haben wir uns natürlich nicht auf die faule Haut gelegt. Nach dem wir uns leckeres Gyros mit Tsatsiki selbst gemacht haben, sind wir wieder zu Commercial gefahren und haben uns mit Thomas, einem Arbeitskollegen von Marcus und Bianca zum Bowlen getroffen. Über das Resultat und das Können einiger Mitspieler, vorallem der Weiblichen, möchte ich an dieser Stelle lieber schweigen ;) Aber gemeinsam sind wir stark und zu dritt haben wir dann auch Thomas geschlagen *hehe*
Da wir danach noch nicht nach Hause gehen wollten, liefen wir ein wenig auf Commercial Drive entlang, da das ja angeblich eine der 10 hippest neighbourhoods in Nordamerika sein soll, aber wo war denn das blühende Leben?! Nimmi do! Nach einer etwas langwirigeren Entscheidung haben wir uns dann in die 20 gesetzt mit dem Ziel auszusteigen, sobald wir etwas ansprechendes sehen. Letztendlich sind wir dann in Gastown gelandet, wo wir auch hätten in 10 Minuten mit dem Skytrain hinfahren können...Was solls ;) Zum Glück sind wir gleich in die erste Bar reingekommen "You are all over 19, right?", aber sicher sind wir das und hatten noch einen recht schönen Abend. Zu viert haben wir uns dann eine Riesenportion Nachos geteilt, die mit Käse überbacken und Oliven, Tomaten und Pepperoni belegt waren, richtig gut, aber fraglich, wie man diese Menge alleine essen soll, da sie jeden von uns schon richtig satt gemacht hat!
Die Müdigkeit trieb uns dann nach Hause, außerdem musste Thomas ja auch irgendwie noch nach Coquitlam kommen ;)
Heute haben wir dann einen typischen Sonntag "Lazy Day" gemacht, da das Wetter nicht sehr einladend war und faul sein auch gut für den Geldbeutel ist ;)
Faul wird auch dieser Blogeintrag beendet, also eine schöne Woche für euch und tschüss :)