Montag, 28. November 2011

Lauter Verrückte und unendlich viele Baustellen&Umleitungen!


Nach zwei Tagen in Toronto, in denen ich allerdings so gut wie nichts von der Stadt gesehen habe, sollte es für Bianca und mich in Richtung Nova Scotia gehen. Sie muss jedoch in zwei Wochen wieder in den Rocky Mountains sein, weswegen wir einen ganz schön straffen Zeitplan vor uns hatten.
Da es mit dem Autoverkauf in Toronto leider nicht geklappt hat,  haben wir jetzt außerdem das Problem, dass wir zwei Autos haben, aber auch dafür gibt es eine Lösung! Wir werden nach Racine (dem Ort in dem meine zukünftige Aupairfamilie wohnt) fahren und ein Auto dort stehen lassen.
Racine und Toronto trennen jedoch fast 700km und weil 8h Autofahrt alleine teuer und langweilig sind, wollten wir uns über Craigslist Gesellschaft holen.
Gesagt, getan, Anzeige aufgegeben. Geplant war gegen 12 Uhr los zu fahren, da sich jedoch bis 9 Uhr noch keiner gemeldet hatte, boten wir einen Spotpreis an und siehe da, innerhalb von 3 Stunden fanden sich genug Mitfahrer. "Unsere Autos waren voll mit jeweils 3 Leuten. Eine Schauspielerin, eine Videokünstlerin, zwei Reisende, eine Verrückte, ihre Mutter und wir. Haha, das war ein Spaß, und wir haben auch noch daran verdient." (Zitat aus Biancas Blog)
Nachdem wir uns durch den Stadtverkehr gekämpft hatten und an zwei Treffpunkten alle 6 erfolgreich eingesammelt hatten, gings dann auch endlich los in Richtung Montreal. Kleine „Zwischenfälle“ wie „Ich muuuuuuss aber jeeeeetzt auf's Klo, wir können auch direkt hier am Straßenrand anhalten“, gegenseitiges Verlieren, da Bianca mal ganz getrost an der Ausfahrt vorbeigefahren ist oder etwas merkwürdige Gesprächsthemen machten die Fahrt dann doch ganz unterhaltsam, da wir ja mit einem gaz interessanten Haufen unterwegs waren.
Durch einen Stau und ungeplante Pausen kamen wir dann um einiges später als geplant in Montreal an. Mittlerweile war es schon 22.30 Uhr und eigentlich wollten wir bereits um 20.00Uhr in Racine ankommen, aber was soll's, denn jetzt sollte der Spaß erst richtig los gehen!
Autofahren in Montreal ist nämlich der reinste Horror! Überall Brücken, sich kreuzende Autobahnen, Schlaglöcher, viel zu viele Autos und was noch viel schlimmer ist: Baustellen und UMLEITUNGEN! Geplant war, dass ich Bianca weiterhin hinterherfahren sollte, da sie ein Navi hatte und ich nicht. Es kam jedoch wie es kommen musste, bereits vor der ersten Ausfahrt machte mir die Elektronik unseres Autos einen Strich durch die Rechnung. Da ich zu früh zu sehr abgebremst hatte, ging das Auto leider aus (auf der Stadtautobahn), wodurch ich natürlich den Blickkontakt zu Bianca verloren hatte. Abgesehen davon, hatte das Navi Bianca falsch gelotst und wir waren nicht nur auf der falschen Autobahn, sondern auch mitten in einer Baustelle! Telefonisch machten wir aus, dass ich die nächste Ausfahrt nehmen sollte und Bianca dort meinen Standort mitteilen sollte, so dass sie mich mit Hilfe ihres Navis wieder finden konnte. Eigentlich ein guter Plan, aber wo auch immer Bianca dann nach einer guten halben Stunde war, bei mir war sie jedenfalls nicht! Da es mittlerweile schon nach Mitternacht war (nach dem wir die Familie in Racine informiert hatten, dass wir zwischen 23-24 Uhr statt 20.00Uhr ankommen würden....), musste schnell eine neue Idee her. Wir einigten uns daher, dass jeder den Weg alleine finden sollte und wir uns unterwegs versuchen wieder zu finden, wenn wir erstmal außerhalb des Stadtgebiets wären. Kaum losgefahren, tat sich jedoch schon wieder ein neues Problem auf. Die Ausfahrt, auf der ich die Autobahn verlassen hatte, war wegen der Baustelle in die andere Richtung gesperrt und ich durfte einer schönen Umleitung durch die Stadt folgen. Als ich endlich die richtige Autobahn gefunden hatte, atmete ich erstmal erleichtert auf, aber das sollte leider nicht von langer Dauer sein. Ein orange leuchtendes „Detour“ (Umleitung) Schild leuchtete mir nämlich freudig entgegen und ich war gezwungen die Autobahn wieder zu verlassen. Na herzlichen Dank! 


Ich fuhr dann durch ein Art Industriegebiet und hielt bei Tim Hortons an, weil ich dort auf W-Lan hoffte um der Aupairfamilie wenigstens eine kurze Nachricht zu schreiben, dass wir uns noch weiter verspäten würden. (nach Mitternacht wollte ich dort dann doch nicht mehr anrufen ;))
Da ich eigentlich dachte, dass Biancas Handyakku nun schlussendlich den Geist aufgegeben hatte (das war nämlich unser nächstes Problem gewesen!), war ich schon total verzweifelt und fertig mit der Welt. Ich probierte es dann noch ein letztes Mal und konnte Bianca Gott sei Dank erreichen und wer glaubt es? Sie war gerade an einem Tim Hortons vorbeigefahren und wir hatten Glück, es war der selbe gewesen! (und das grenzt bei den vielen Tim Hortons in Canada schon fast an ein Wunder!) Nach fast 2 Stunden umherirren hatten wir uns also endlich wieder gefunden und konnten weiter nach Racine fahren. Das letzte Stück zog sich dann nochmal gewaltig in die Länge, da wir beide nun auch schon seit Mittag, bis auf wenige Unterbrechungen, hinter dem Steuer saßen.

2.30Uhr – Ankunft in Racine. Ein kurzer Blick in meinen Rückspiegel ließ jedoch nichts Gutes vermuten: Blaulicht! Wir bogen in die Straße in der sich die Farm der Familie befinden sollte ab, die Polizei leider auch. Vorsichtshalber hielten wir mal an um zu erfahren, was sie denn von uns wollten. (da wir beide Autokennzeichen aus British Columbia haben und nachts Irgendwo im Nirgendwo rumfahren, waren wir wohl etwas auffällig, abgesehen davon, war den Polizisten bestimmt langweilig) Nach ein paar kurzen Fragen wo wir denn hinwollten, etc. ließen sie uns dann glücklicherweise wieder in Ruhe, wir fuhren die letzten hundert Meter und waren mir über 6 Stunden Verspätung endlich angekommen, ich hätte ja schon fast nicht mehr daran geglaubt! Da wir niemanden mehr wecken wollten und richtig müde waren, klappten wir schnell die Sitze in Biancas Auto um und versuchten so gut es ging zu schlafen, für alles andere war auch am nächsten Tag noch Zeit!



Montag, 21. November 2011

7 Tage – 3 Provinzen – 5 US-Bundesstaaten – 3 Zeitzonen – Hitze & viele viele Stunden im Auto! -> Calgary - Toronto

Nach 4 1/2 Monaten, in denen ich jeden Tag (abgesehen von einer Woche) mit Marcus verbracht hatte, sollte ich nicht lange alleine sein. Als Marcus und ich uns am Greyhound Terminal in Calgary verabschiedeten, stand seine Ablöse quasi schon bereit: Jule aus Berlin, die am Ende ihres Work and Travel-Jahres war und sich in ihrer verbleibenden Zeit noch den Osten Kanadas anschauen wollte.
Gemeinsam fuhren wir dann zu einer Farm in Castor (östlich von Red Deer), wo wir unseren dritten Mitfahrer Dennis (ebenfalls ein Deutscher) einsammeln und die Nacht verbringen wollten. (in so einem schönen und rieisigen (Farm)Haus hab ich selten geschlafen!)

Montagmorgen. Nachdem wir uns nach einigem Hin und Her endlich für eine Route entschieden haben, ging es ab ins Auto. Unsere Tagesziel war Saskatoon, was im Reiseführer als „Paris der Prärie“, voller verborgener Schätze, beschrieben wurde.
Prärie? Richtig! Um es anders zu sagen, Felder, Felder und noch mehr Felder, grenzenloses Flachland und zum Auto fahren einfach nur stinklangweilig! (daran merkt man, dass in Reiseführern ALLES schön geredet wird, denn laut Lonely Planet, "fühlt man sich wie auf einer Seereise - nur dass man anstatt auf Wasserwellen seine Segel auf einem Meer von Weizen hisst", nunja, das lassen wir jetzt mal unkommentiert ;))
Nach dem es die ganzen letzten Wochen sehr viel geregnet hatte und wir die Sonne kaum zu Gesicht bekommen haben, brutzelte es dafür schon die ganze Woche ganz schön vom Himmel (25-32°C) und das genau in der Zeit, wo es hauptsächlich darum ging Kilometer zu machen, d.h. im Auto zu sitzen - da kommt doch Freude auf. Mal wieder ein klassischer Fall von schlechtem Timing...
 

Das ist übrigens noch in Alberta :) Ghost riders in the sky!

Gegen Nachmittag kamen wir dann in Saskatoon an und waren alle drei mßalos enttäuscht! Nach einem kleinen Stadtrundgang, bei dem wir in keinster Weise an Paris erinnert wurden, suchten wir uns deswegen nur noch etwas zu essen und einen Schlafplatz.

Nach einer Nacht auf dem Walmart-Parkplatz bzw. direkt daneben (Walmart-Parkplätze sind echt spitze, du hast Licht, Toiletten die meistens bis Mitternacht oder noch länger geöffnet sind und wenn dir etwas fehlt, dann kannst du dir das innerhalb von 2 Minuten besorgen ;), das Einzige was fehlt ist vielleicht ein wenig Natur und Ruhe, aber man kann ja schließlich nicht alles haben ;)), ging es dann weiter Richtung Süden. Unser erster Stop war ein Salzwassersee, der in manchen Jahren wohl einen ähnlich hohen Salzgehalt wie das Tote Meer hat, diesen Sommer sah es dagegen wohl ziemlich mau aus! Egal, nachdem Dennis den Anfang gemacht hatte, nutzten auch Jule und ich die Gunst der Stunde eine Runde schwimmen zu gehen, war zwar recht kalt, aber trotz allem sehr erfrischend und nach dem ganzen schlechten Wetter auch meine erste Gelegenheit (mittlerweile war es schon Ende August) des Sommer draußen schwimmen zu gehen!

Schlafplatz :)
Salzwasser ;)
Saskatchewan :)

Weiter ging die Fahrt, ein genaues Ziel hatten wir nicht, aber ich hatte in einem Bildband schöne Bilder von einem Felsen namens „Castle Butte“ gesehen, den wir uns ansehen wollten. Als wir uns langsam in die Gegend vortasteten und immer mal wieder Einheimische nach dem Weg fragten, konnte uns jedoch so gut wie keiner helfen, da die meisten noch nie etwas von dem Felsen gehört hatten! In einem der umliegenden Dörfer hielten wir dann an einer Tankstelle an und die Besitzerin gab uns eine selbst angefertigte Karte, da wir wohl nicht die ersten waren, von der sie nach dem "Castle Butte" gefragt wurde.
Da wir alle keine große Lust mehr auf Auto fahren hatten, entschied Dennis, dass wir den kürzesten Weg nehmen würden, wenn das auch Feldwege und keinerlei Beschilderung bedeutete, zum Ziel kamen wir trotzdem in relativ kurzer Zeit!
Der Felsen an sich war wesentlich kleiner als ich ihn mir vorgestellt hatte, aber trotzdem recht beeindruckend.
Nach 5 Minuten waren dann auch die anderen Besucher gegangen und wir hatten erstmal unsere Ruhe und eine echt faszinierende Landschaft um uns herum!
Nach dem wir unser Nachtlager eingerichtet hatten, kletterten wir dann auch auf den Felsen (ich glaube wenn man wollte, könnte man den Felsen auseinander nehmen, da es sich eher um bröckeligen Sand als um Steine handelt...) um die Aussicht zu genießen und den Sonnenuntergang zu betrachten (ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaube so ähnlich sieht es teilweise in Australien aus (wenn ich mich irre, dann lasse ich mich gerne belehren wie es dort wirklich aussieht ;)).

Nach dem wir gegessen hatten, wollte Dennis dann noch unbedingt ein Feuer machen, da er sich auf der Fahrt dafür schon extra Holz gesammelt hatte. Ich muss zugeben, dass ich anfangs überhaupt nicht daran geglaubt habe, dass er das Feuer zum Brennen bringt, schlussendlich dauerte es aber nur einige Minuten und er freute sich wie ein kleines Kind (Männer werden eben nie erwachsen ;)).



Dennis Meisterwerk ;)
Unser Schlafplatz!
Big Muddy Badlands
Castle Butte!

Nachdem am nächsten Morgen der erwartete Touristenansturm ausgeblieben war, gingen wir den Tag gemütlich an bevor die Fahrt weiterging. Ziel? Unbestimmt, aber so weit wie möglich in Richtung Chicago! Da die Strecke so weit war, brauchten wir bis dahin jedoch 2 ½ Tage. (wir hatten uns dafür entschieden durch die USA zu fahren, da dort der Liter Benzin ungefähr einen Dollar kostet (ca. 0,70 Eurocent) was nochmal um einiges billiger ist als in Kanada). Die Fahrt zog sich wie Kaugummi, da es nicht wirklich viel zu sehen gab und unsere beiden Nächte verbrachten wir mal wieder bei Walmart, aber einmal sogar auf einem richtigen Campingplatz um uns mal wieder den Luxus einer Dusche zu gönnen! (unser Weg in den USA führte uns durch 5 Bundesstaates: Montana, North Dakota, Minnesota, Wisconsin, Michigan und vorbei an sehr interessanten Ortschaften wie Martin, Manfred, Berthold, Cuba und Karlsruhe).


Mitternacht auf dem Walmart Parkplatz :)


Nach vielen Stunden im Auto (gefühlt mindestens 1000), kamen wir dann endlich in Chicago an! Große Stadt, große Straßen und eindeutig zu viele Autos! Nach einigem Suchen fanden wir dann endlich – na, was glaubt ihr? - richtig, unseren treuen Wegbegleiter Walmart ;)! Da mir Bianca nämlich gesagt hatte, dass die Parkgebühren schweineteuer sind (25$ für 24 Stunden), haben wir uns entschieden einen kostenlosen Parkplatz zu suchen und lieber den Bus in Richtung Innenstadt zu nehmen. Nach ein paar Einkäufen (wenn ihr ganz viele dicke Menschen sehen wollt, dann geht nach Chicago zu Walmart ;)) gings dann auch in Richtung Stadt. Da ich ja eigentlich nicht durch die Staaten fahren wollte und ich amerikanischen Städten bisher noch nicht soo viel abgewinnen konnte, war ich von Chicago wirklich positiv überrascht! (in diesem Fall hatte ich keinen Reiseführer gelesen und daher auch keine falschen Vorstellungen, das sollte ich vielleicht in Zukunft auch so beibehalten ;))
Per Zufall gelangten wir an den riesigen Stadtstrand, der bei dem guten Wetter natürlich recht gut gefüllt war. Wir entschlossen uns aber dazu, erstmal die Stadt zu erkundigen und uns morgen einen entspannten Tag am Strand zu gönnen. Los ging es also, wobei wir wegen Jules Fuß (sie lief auf Krücken) immer etwas eingeschränkt waren. Wir haben zwar nichts besonderes besichtigt, aber das gesamte Stadtbild, von dem was wir gesehen haben, hat uns allen drei wirklich super gut gefallen und wir verstehen jetzt auch warum es heißt „Ich komm nie mehr, ich bin in Chicago“ ;)

Da wir aber im Endeffekt doch recht weit außerhalb geparkt hatten, ging es dann beim Einbruch der Dunkelheit mit dem Bus wieder zurück in Richtung Auto. Das Viertel in dem wir geparkt hatten, in dem auch echt viele Südamerikaner zu Hause waren (hier sind sogar alle Verpackungen bilingual wie in Kanada, nur eben nicht englisch – französisch, sondern englisch – spanisch!), war uns jedoch nicht ganz geheuer und so beschlossen wir uns einen sichereren Schlafplatz zu suchen! Nach einigem Hin- und Hergefahre, fanden wir eine Wohngegend, die ganz einladend aussah. Geplant war in dieser Nacht zu dritt im Auto zu schlafen, auch wenn wir noch nicht genau wussten, wie wir das anstellen sollten, aber dann kam eine Hausbewohnerin der Straße und erlaubte Dennis das Zelt in ihrem „Vorgarten“ (3 Meter Rasenfläche zwischen dem Bürgersteig und ihrem Haus) aufzubauen, womit auch dieses Problem gelöst war. Nach dem wir dann gegen 1 Uhr fertig waren unsere Steaks zu grillen, gings dann auch ins Bett, schließlich wollten wir am nächsten Tag noch etwas von der Stadt sehen!


Das Meer? Falsch, der Michigansee :)

Am nächsten Morgen wurden wir freundlich von unseren „Nachbarn“ begrüßt. Die beiden waren durch das Zelt auf uns aufmerksam geworden und die nette Dame war so von uns begeistert, dass sie jetzt unbedingt in ihrem Garten zelten wollte ;) Außerdem bot sie uns an ihr Bad/Dusche zu benutzen und die nächste Nacht bei ihnen zu übernachten, na die hätte uns mal am Vortag fragen sollen! Leider konnten wir das Angebot nicht annehmen, da wir in 2 Tagen in Toronto sein wollten und bis dahin nochmal ein gutes Stück Strecke vor uns hatten.
Da wir uns erst gar nicht auf die Parkplatzsuche und die damit verbundenen Kosten einlassen wollten, nahmen wir wieder den Bus in Richtung Downtown. Unser erstes Ziel war ein Café in einem Hochhaus, von dem man wohl einen guten Blick über die Stadt haben soll ohne dafür zu bezahlen (von einem Getränk abgesehen). Leider hingen die Wolken so tief, dass wir beim Blick aus dem Fenster nur weiß zu sehen bekamen, was ein Reinfall! Wir zogen noch ein bisschen weiter durch die Straßen Chicagos, aber gegen Mittag zog es uns dann wie geplant an den Strand! Durch den Wind (es war das Wochenende von „Irene“) warem im See jedoch unglaubliche Wellen, was wirklich faszinieren war und einem noch mehr den Eindruck gab am Meer, und nicht mitten auf dem Kontinent, zu sein. Wir nutzten die warmen Temperaturen um uns etwas im kühlen Nass zu erfrischen, was echt gut getan hat, ich wurde jedoch nicht nur einmal von den Wellen umgeschmissen ;)
Durch den Wind wurde mir aber auch ganz schön viel Sand in die Augen gewirbelt, was mit den Kontaktlinsen ziemlich unangenehm war, weswegen wir dann doch nicht so lange am Strand blieben wie ursprünglich geplant, sondern wieder in Richtung Auto zogen, um auch an diesem Tag noch ein paar Kilometer zurück zu legen. Nach dem es einige Zeit gedauert hatte, bis wir aus dem Stadtverkehr draußen waren (wenn dir die Sonne mitten ins Gesicht scheint, ist Autofahren nicht so ganz einfach, da hilft auch keine Sonnenbrille), ging es weiter, Ziel mal wieder unbekannt. Bei unserem zweiten Freund und Helfer McDo hatten wir uns eigentlich einen Walmart rausgesucht, wo wir die Nacht verbringen wollten, ohne Karte war der jedoch nicht zu finden, weswegen ein weiterer McDo herhalten musste (im Vergleich zum Walmart hat man hier auch immer kostenloses Internet!, die McDos bei Walmart (in jedem Walmart ist ein McDo) bieten diesen Service nämlich leider nicht!). Was ein Glück, dass diese beiden Ketten auf diesem Kontinent so gut verbreitet sind und in der Not immer helfend zur Seite stehen ;)


Schlafplatz in Chicago :)


Neuer Tag, neues Glück! Nachdem wir herausgefunden hatten wo wir uns befanden, ging die Fahrt weiter in Richtung Niagara Fälle. Ich hatte die Fälle ja bereits 2008 gesehen und bin deswegen nur Dennis und Jule zu Liebe noch einmal hingefahren, wobei es sich im Nachhinein auch für mich gelohnt hat! Zur Abwechslung schlief ich diese Nacht mal wieder in einem Hostel (juhu) und lernte dort, na was wohl, direkt einen Deutschen kennen, was ein Zufall ;)
An diesem Abend war Feuerwerk angesagt, weswegen sich auch genug Menschen (darunter natürlich jede Menge Deutsche, wer hätte es gedacht) an den Fällen tummelten (als ich 2008 Ende Oktober abends dort war, waren wir so ziemlich die einzigen).
Die Lichtprojektionen sind zwar ganz schön, in meinen Augen jedoch genau so unpassend wie der angrenzte Ort „Niagara Falls“ bzw. Las Vegas II.... Nach dem Feuerwerk gings dann noch schnell zum Chinesen, danach für mich ab ins Hostel und für meine beiden Mitreisenden ins Auto.



Nach einer recht angenehmen Nacht (nicht das man in unserem Auto nicht gut schlafen kann, im Gegenteil, aber in einem Bett schläft es sich dann doch noch einen Ticken besser) und einem leckeren Frühstück ging es dann nochmals für ein paar Stunden an die Fälle. Ich machte die berühmte „Maid of the Mist“ - Bootstour, wo man direkt an die Fälle gekarrt wird. Da ich mir jedoch den falschen Platz ausgesucht hatte wurde ich leider kaum nass und fand alles auch gar nicht mal sooo beeindruckend, wie ich von allen gehört hatte. Nach einer kleinen Stärkung und letzten Blicken auf die Fälle (im Sommer sind sie einfach wesentlich schöner als in dem Grau in Grau in dem ich sie das letzte Mal gesehen habe!) ging es dann mal wieder zurück in Richtung Auto, da noch das letzte Stück unserer gemeinsamen Woche zurück gelegt werden musste - auf nach Toronto! Nach Startschwierigkeiten fanden wir dann jedoch recht schnell den Parkplatz an dem ich mich mit Kevin und Carola, zwei anderen Deutschen, die evtl. mein Auto kaufen wollten, verabredet hatte und waren endlich an unserem Ziel angekommen! Die Probefahrt von der beiden diente Jule und Dennis dann als Taxi zu ihrem Couchsurfer, wo wir uns voneinander verabschiedete. Da in Toronto in dieser Nacht alle Hostels ausgebucht waren, ging ich erstmal mit zu Kevin und Carolas Couchsurfern, die mir dann Gott sei Dank auch anboten die Nacht bei ihnen zu verbringen. 



Den nächsten Tag verbrachten ich dann damit, mit Carola und Kevin eine Autoversicherung für die beiden zu finden, was mit einem "Marsch" durch die Stadt verbunden war. Da sich die Bürokratie aber gegen uns verschworen hatte, entschlossen sich die beiden mit dem Bus nach Vancouver zu reisen, was für mich hieß, dass ich das Auto erstmal noch eine Weile behalten würde. Am Abend traf ich mich dann mit Bianca, die ich vor 7 Wochen das letzte Mal in Vancouver gesehen hatte! Natürlich hatten wir uns beide erstmal viel zu erzählen und auszutauschen, was wir bisher on the road erlebt hatten :) Da wir unsere Ruhe vom Stadtverkehr haben wollte, entschlossen wir uns dazu, zu Fuß ins Hostel zu laufen, was nicht uuuunbedingt die richtige Entscheidung war, aber was solls ;)
Den Abend ließen wir dann recht streßfrei ausklingen und planten unser nächstes Abenteuer, aber davon schreibe ich euch beim nächsten Mal :)